Die Null muss
stehen

Seit 2018 bringen die Stadtwerke Karlsruhe klimaneutrales
Trinkwasser zu ihren Kund*innen. Das heißt: Trinkwasser
ohne schädlichen Ausstoß von Treibhausgasen.

So viel Gramm C02 pro Liter

fiel in der Untersuchung 2011 jeweils an für

Mineralwasser in der Flasche, Durchschnitt

201 g

Mineralwasser in der Flasche mit einem
Transportweg von 1.000 km

425 g

Trinkwasser in Deutschland, Durchschnitt

0,82 g

Trinkwasser in Karlsruhe

0,14 g

»Wir haben das Thema Trinkwasser und dessen Umweltbilanz schon seit mehr als zehn Jahren im Fokus«, blickt Markus Schleyer zurück. Der Leiter des Referats Umweltschutz und Umweltmanagementbeauftragte der Stadtwerke Karlsruhe kennt die vielen einzelnen Schritte des Unternehmens seit der EMAS-Zertifizierung 1996, mit der das Umweltmanagement startete.


Das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH hatte 2011 Zahlen zur Nachhaltigkeit von Wasser für ganz Deutschland untersucht. Daraufhin baten die Stadtwerke Karlsruhe, eine Auswertung speziell für das Karlsruher Trinkwasser vorzunehmen. Die Untersuchung zahlreicher Parameter wie Trinkwassergewinnung, -aufbereitung, -speicherung und -verteilung zeigte: Die Stadtwerke waren schon zu diesem Zeitpunkt vorbildlich, was die Treibhausemissionen rund um ihr Trinkwasser betraf.

360-Grad-Betrachtung: Trinkwasser und Nachhaltigkeit

»Das gute Ergebnis hat uns ermutigt, das Thema tiefergehend zu betrachten«, sagt Markus Schleyer.


Und wie kam es dann dazu, dass die Stadtwerke ihr Trinkwasser als erster Versorger in Deutschland im Jahr 2018 klimaneutral anbieten konnten? Der CO2-Ausstoß pro Liter war mit 0,14 Gramm ja schon wirklich gut. Aber noch nicht gut genug!


Markus Schleyer sagt: »Wir arbeiten daran, dass das gesamte Unternehmen mittelfristig klimaneutral ist. Das Trinkwasser war ein früher Baustein unserer Tätigkeit. Wir sind in den vier Schritten vorgegangen, die auf dem Weg zur Klimaneutralität immer wieder Verwendung finden.«

Illustration von Fußabdrücken

Bilanzieren
→ Berechnen

Das bedeutet, alle Verbräuche zu betrachten und den CO2-Fußabdruck zu erstellen.

Illustration eines nach unten zeigenden Pfeils

Reduzieren
→ Verringern

Das bedeutet, einfach gesagt, einzusparen, wo man einsparen kann. Zum Beispiel indem man Maschinen besser einstellt oder durch effizientere ersetzt.

Illustration eines nach unten zeigenden Pfeils

Kompensieren
→ Ausgleichen

Es gibt immer Verbräuche, die man nicht vermeiden oder ersetzen kann. Auch dafür gibt es Lösungen: zum Beispiel ökologisch wertvolle Projekte zu fördern, die CO2 binden. Typischerweise sind das Aufforstungsprojekte. Im Idealfall werden damit auch noch soziale und Artenschutz-Aspekte miteinander verknüpft.

Illustration eines nach unten zeigenden Pfeils

Substituieren
→ Ersetzen

Das bedeutet zum Beispiel, dass man statt fossilem Strom besser zertifizierten Öko-Strom oder selbst erzeugten erneuerbaren Strom nutzt. Das Substituieren spielte beim Karlsruher Trinkwasser eine große Rolle, denn den größten CO2-Ausstoß verursachten die Pumpen, die zur Förderung und zum Transport des Wassers im Leitungssystem benötigt werden. Die Umstellung auf Öko-Strom war also ein großer und wichtiger Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Trinkwasser.

Aufforsten und Klimaschutz fördern

Die Kompensationsmaßnahmen führen die Stadtwerke Karlsruhe mit dem Karlsruher Klimafonds der Karlsruher Energie und Klimaschutzagentur GmbH durch. Alle drei Jahre werden die auszugleichenden Emissionen neu berechnet und vom Umweltgutachter geprüft, der die Umweltanstrengungen der Stadtwerke jährlich im Rahmen der EMAS-Zertifizierung unter die Lupe nimmt. Mehr zum aktuellen Kompensationsprojekt der Stadtwerke Karlsruhe unter www.stadtwerke-karlsruhe.de/de/unternehmen/umwelt-und-klima/mirador.php

Und heute, wie geht es weiter? Die »Null« muss stehen! Das ist klar. Und deshalb vernetzen sich die Stadtwerke mit Organisationen, die sich für Trinkwasser aus dem Wasserhahn anstatt in umweltschädlichen Plastikflaschen engagieren. Außerdem will Markus Schleyer mit seinem Team weitergehen auf dem Pfad der Klimaneutralität. »Wir schauen uns die Prozesse und Berechnungsgrundlagen regelmäßig an und prüfen, ob wir weitere Bereiche in die Berechnung einbeziehen.«

Eine ganz ausgezeichnete Maßnahme!

Und immerhin, das Karlsruher Trinkwasser ist schon preisgekrönt. Nachdem die Stadtwerke Karlsruhe bereits für den Deutschen Umweltmanagement-Preis in der Kategorie »Beste Maßnahme Klimaschutz« nominiert wurden, fand am 23. November 2021 die virtuelle Preisverleihung durch die damalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze statt. Ganz nach oben aufs Treppchen gelangte der Karlsruher Versorger zwar nicht, schaffte es aber unter die Top 5 in der Kategorie und wurde urkundlich für seine »herausragenden Leistungen für den betrieblichen Klima- und Umweltschutz« mit dem Leuchtturmprojekt »klimaneutrales Karlsruher Trinkwasser« gewürdigt.

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