Die Entwicklung von Energiemarkt und Preisen
Wir als Stadtwerke Karlsruhe verstehen uns als Lebenspartner der Karlsruher Bürgerinnen und Bürger. Wir sind ein Traditionsunternehmen – Generationen von Karlsruher*innen haben bei uns gearbeitet und nutzen unsere Produkte. Kurzum: Wir sind eng mit der Stadt verbunden. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, unsere Preise fair zu gestalten und aktuelle Marktentwicklungen klar zu kommunizieren.
Entwicklung von Markt und Preisen seit Sommer 2021 bis heute
Sommer 2024: Gasversorgungslage ist stabil, Energiemarkt bleibt dennoch volatil
Der zurückliegende Winter 2023/2024 ist einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dies wirkt sich positiv auf den Gasverbrauch aus, der deutlich unter dem Durchschnitt der Vorjahre liegt. Damit eine sichere Gasversorgung für den kommenden Winter gewährleistet ist, muss bis Oktober ein Speicherfüllstand von 85 Prozent erreicht werden. Dieses Ziel wurde laut BNetzA bereits im Juli erreicht.
Dennoch bleibt die Lage auf dem Energiemarkt volatil – politische Entwicklungen und andere unvorhersehbare Ereignisse schlagen sich schnell auf die Preise im Großhandel nieder.
Sommer 2023: Energiemarkt entspannt sich weiter, Preise verbleiben insgesamt auf höherem Preisniveau
Dank des milden Winters, Energieeinsparungen und neuer Lieferverträge zur Energiebeschaffung sanken die Energiepreise im Großhandel zuletzt weiter. Die Energiekrise hat damit zwar an Schärfe verloren, sie ist jedoch nicht ausgestanden. Zum einen befinden sich die Energiepreise, wenn auch gesunken, nach wie vor auf einem hohen Niveau. Zum anderen spiegeln die momentanen Preise für Verbraucher die hohen Beschaffungskosten der vergangenen Monate wider. Das liegt an der langfristigen Beschaffungsstrategie, die ein kurzfristiges Auf und Ab der Verbraucherpreise vermeidet.
Ende Dezember 2022: Bundesregierung beschließt Preisbremsen zur Entlastung der Haushalte
Mit den Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme werden die Energiepreise seit 01.03.2023 für einen Basisbedarf gedeckelt, und zwar für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs eines Haushalts. Für dieses Kontingent soll Strom höchstens 0,40 Euro pro Kilowattstunde kosten. Erdgas 0,12 Euro pro Kilowattstunde. Und der Preis für Fernwärme wird auf 9,5 Cent pro Kilowattstunde festgelegt. Die Versorger müssen die Preisbremsen rückwirkend auch für Januar und Februar berechnen. Für Verbraucher gilt: Energiesparen lohnt sich weiter.
Mitte Dezember 2022: Trendwende auf dem Energiemarkt beginnt. Gasspeicherstand steigt wieder
Die erstmals wieder fallenden Gaspreise wurden durch milde Temperaturen, steigende Füllstünde der Gasspeicher und die sinkende Nachfrage nach Erdgas durch Einsparmaßnahmen von Industrie und Privathaushalten ausgelöst.
September 2022: Anschläge auf Nordstream-Pipelines
Im September 2022 wurden mit mehreren Sprengungen Anschläge auf die Nordstream-Pipelines verübt. Dabei wurden beide Stränge von Nordstream 1 und einer der beiden Stränge von Nordstream 2 unterbrochen. Beide Pipelines dienten dem Transport von Erdgas von Russland nach Deutschland. Deutsche Behörden nahmen Ermittlungen wegen Sabotage auf.
Sommer 2022: Bundesregierung ruft Notfallplan Gas Stufe 2 aus
Mit der Ausrufung der Stufe 2 des Notfallplans reagierte die Bundesregierung auf die drastisch gesunkenen Gasliefermengen aus Russland über die Pipeline Nordstream 1. Die Aussichten auf einen kompletten Lieferstopp und eine daraus drohende Gasknappheit trieben die Preise weiter in die Höhe. Die Preise lagen bereits 5 bis 6 mal höher im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr.
Frühjahr 2022: Bundesregierung ruft Notfallplan Gas Stufe 1 aus
Die Stufe 1 des Notfallplans war eine Vorsichtsmaßnahme der Bundesregierung, um schnell auf einen drohenden Lieferstopp reagieren zu können, da Russland die Bezahlung seiner Gaslieferung in der Landeswährung Rubel forderte.
24.02.2022: Der Ukraine-Konflikt beginnt
Mit Kriegsausbruch in der Ukraine stiegen die Gaspreise sogar sprunghaft an. Durch die erlassenen Sanktionen gegen Russland war ein Erdgas-Lieferstopp nicht mehr auszuschließen.
Zum Jahreswechsel 2021/22: Gaspreis noch keinen Höchststand erreicht
Kalte Temperaturen in Osteuropa führten zu einem weiteren Anstieg der Gasnachfrage. Auch in Deutschland war die Nachfrage groß, da Erdgas neben der Erzeugung von Wärme zunehmend auch für die Stromproduktion eingesetzt wurde. Hohe Preise für Kohle- und CO2-Zertifikate ließen den Preis für Erdgas weiter steigen.
Ende 2021: Energiediscounter in Beschaffungs- und Zahlungsschwierigkeiten
Wegen der hohen Marktpreise überstiegen die Kosten für die kurzfristige Energiebeschaffung die Möglichkeit mancher Energiediscounter. Die Energiebörsen reagierten sensibel auf das ungewohnte Marktumfeld. Die Energiepreise stiegen weiter.
Sommer 2021: Anziehende Konjunktur, Nachfrage nach Energie stieg deutlich
Bereits im Sommer des Jahres 2021 zog die Konjunktur weltweit wieder an – die Nachfrage nach Energie sorgte bereits für eine spürbare Verteuerung. Normalerweise entspannt sich der Markt nach dem Winter etwas. In Deutschland gingen Atomkraftwerke vom Netz und Gaskraftwerke wurden verstärkt zur Stromerzeugung eingesetzt. Als Folge nahm die Gasnachfrage zu und die Preise stiegen.
Wie funktioniert der Energiemarkt?
Energie – und damit auch Gas – kaufen die Stadtwerke Karlsruhe teilweise direkt und teilweise an so genannten Energiebörsen. Das Erdgas für unsere Kund*innen in Karlsruhe haben wir für den kommenden Winter, wie die Jahre vorher, bei Equinor aus Norwegen schon im vergangenen Jahr vertraglich gesichert. Das Unternehmen ist der zweitgrößte Gaslieferant Norwegens mit Sitz in Stavanger.
Das gibt uns zunächst eine gewisse Sicherheit in Preis und Versorgung. Dennoch: Die Energieversorgung ist ein globales Geschäft und die Preise unterliegen vielen Faktoren. Der wichtigste im Moment ist sicher der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Veränderungen der Liefermenge, die sich daraus ergeben. Da die Versorgung mit Gas aus Russland nicht stabil gewährleistet ist, gibt es weniger Gas auf dem Markt. Und das hat Auswirkungen.
Wussten Sie, dass das teuerste Kraftwerk den Strompreis bestimmt?
Das ist das Merit-Order-Prinzip!
Angebot und Nachfrage regeln den Preis an den Energiebörsen
Wechselseitiger Einfluss: Handel mit Energieprodukten
Wetter und Klima wirken auf den Weltmarkt
Geopolitik, politische Einflussname und Konjunktur
Merit-Order-Prinzip
Wie kam es zuletzt zur massiven Verteuerung der Energiepreise?
Bereits im Herbst des Jahres 2021 zog die Konjunktur weltweit wieder an – die Nachfrage nach Energie sorgte bereits für eine spürbare Verteuerung. Normalerweise entspannt sich der Markt nach dem Winter etwas. Doch mit Beginn des Kriegs in der Ukraine im Februar 2022 änderte sich die Lage dramatisch. Im Sommer erreichten die Preise für Strom und Erdgas, aber auch für Öl und Kohle ein Vielfaches ihres normalen Preises. Im vierten Quartal 2022 waren die Kosten für Beschaffung und Vertrieb von Erdgas fünf Mal höher als im Vorjahr, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilt.
Es gab zudem Unsicherheit, zum Beispiel bezüglich der so genannten Wartungsarbeiten und später der Sabotage an den Pipelines North Stream 1 und North Stream 2. All das trug zu der massiven Preiserhöhung bei. Durch den Aufbau von LNG-Infrastruktur und den milden Winter entleerten sich die Speicher nur langsam. Dies führte wiederum zu sinkenden Preisen und einer geringeren Volatilität.
Inzwischen sind die Gasspeicher wieder gut gefüllt – die milde Witterung und die geringere Nachfrage nach Erdgas sorgen für eine Entspannung der Marktlage. Die Rekordpreise der Energiekrise sind also vorbei, insgesamt bleibt das Preisniveau jedoch höher als vor der Energiekrise. Wir als Ihr Energiepartner tun jedoch alles dafür, Ihnen durch unsere vorausschauende Beschaffungsstrategie auch in Zukunft faire Energiepreise anbieten zu können und halten Sie über aktuelle Entwicklungen und günstigere Tarife auf dem Laufenden.
Wie setzen sich die Energiepreise zusammen?
Nicht alles, was Energieversorger ihren Kund*innen in Rechnung stellen, entspricht dem Einkaufspreis. Denn: Die Beschaffungskosten für Strom oder Gas machen nur einen Teil des Preismixes aus. Wer jetzt unklare Verhältnisse wittert, liegt mehr als falsch, denn es sind gesetzliche Vorgaben und staatlich festlegte Preiselemente, die den Gesamtpreis bestimmen.
Bis Strom oder Gas es zu den Stadtwerke-Kund*innen geschafft haben, müssen sie erzeugt, transportiert, nutzbar gemacht und verkauft werden. Das kostet. Dazu kommen Steuern, Abgaben und Entgelte.
Sehen wir uns das im Detail an:
- In der Hand der Energieversorger liegen Erzeugung bzw. Beschaffung und Transport von Strom und Gas. Die Kosten unterliegen saisonalen Schwankungen, die von einer Reihe von Faktoren abhängen: Krisen, Klima, Politik und viele mehr.
- Ein zweiter Teil des Strom- und Gaspreises machen Steuern und Abgaben aus. Diese legt der Staat fest, sie sind nicht veränderbar. Die Stadtwerke Karlsruhe konnten im Sommer auf den Wegfall der EEG-Umlage reagieren und den Strompreis für ihre Kunden anpassen.
- Und die dritte Komponente sind die Netzentgelte, die wiederum gesetzlich reguliert sind.
Erläuterung des Strompreises
Wie setzt sich der Strompreis zusammen, welche Steuern und Abgaben sind darin enthalten?
Wie funktioniert die Umlage nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) und wofür ist sie da?
Energiespartipps
Sparen Sie mit unseren Tipps ohne spürbaren Komfortverlust viel Energie und damit Kosten.
FAQs - Häufig gestellte Fragen
Wie steht es aktuell um die Versorgungssicherheit?
Weshalb geben die Stadtwerke Karlsruhe die gesunkenen Preise erst verzögert weiter?
Wie werden Kund*innen durch die Bundesregierung entlastet?
Wie werden die Preise durch die Umsatzsteuersenkung angepasst?
Ist meine private Gasversorgung gesichert?
Ich möchte meinen aktuellen Preis einsehen. Wo kann ich dies tun?
Mit welchen Maßnahmen kann ich meine Energiekosten senken? Gibt es Energiespartipps?
Weshalb ist mein Ökostrom-Tarif nicht günstiger?
Gibt es günstigere Angebote/Produkte, zu denen ich wechseln kann?
Insbesondere übernimmt die Stadtwerke Karlsruhe GmbH keine Haftung für die Richtigkeit der Inhalte.