07.09.2022
Die Energiepreise steigen, die Gasversorgung aus Russland ist zunehmend unzuverlässig. Die Stadtwerke Karlsruhe tragen zum Energiesparen im Rahmen des #EnergiePaktKA in der Fächerstadt bei.
Viele Bürger*innen finden derzeit Energiespartipps besonders hilfreich, gibt es doch in fast jedem Haushalt Möglichkeiten, Strom und Wärme effizienter einzusetzen. Manche sehen es aber auch kritisch, dass Verbraucher*innen Spartipps umsetzen sollen, während die Unternehmen vermeintlich ungerührt einfach weiterhin kostbare Ressourcen verbrauchen. Dass Unternehmen durchaus kritisch und mit großer Dringlichkeit ihre Prozesse und Abläufe auf Sparpotenziale prüfen, liegt aber auf der Hand: schließlich steigen auch für sie die Energiepreise.
Sollte es zu Gasengpässen kommen, greift zudem der staatliche „Notfallplan Gas“, der festlegt, welche Verbraucher nach welchen Prioritäten mit Gas versorgt werden. Unternehmen, die nicht zur kritischen Infrastruktur gehören, haben also ein vitales Interesse daran, nach alternativen Energiequellen Ausschau zu halten.
Ein Unternehmen, das weiß, wie es geht, sind die Stadtwerke Karlsruhe. Gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe haben sie den #EnergiePaktKA ins Leben gerufen. Er steht für den Schulterschluss der Stadtwerke Karlsruhe mit weiteren kommunalen Partnern, den Unternehmen und Menschen in Karlsruhe und in der Region. Die Beteiligten setzen damit gemeinsam ein Zeichen des Zusammenhalts und bündeln alle Kräfte, um Karlsruhe zur „Musterstadt des Energiesparens“ zu machen.
In diesem Zusammenhang stellen die Stadtwerke ihre Energieverbräuche kritisch auf die Probe. Seit dem 1.9.2022 gelten zudem, zunächst für sechs Monate, bundesweite Maßnahmen zur Energieeinsparung im Gebäudebereich: die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV). Die wichtigste Vorgabe hieraus für die Stadtwerke als Unternehmen ist die Einhaltung einer Temperatur-Höchstgrenze von 19 Grad in beheizten Räumen.
Darüber hinaus haben die Mitarbeitenden unter Regie der Fachabteilungen „Umweltschutz“ und „Gebäudemanagement“ weitere kurz- und mittelfristig umsetzbare Einsparpotenziale identifiziert. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen im Hauptgebäude in der Daxlander Straße, die bereits seit August umgesetzt werden, um Auswirkungen auf die Betriebsabläufe zu überprüfen. Derzeit geprüft und zur Umsetzung vorgesehen ist die Nachrüstung von Bewegungsmeldern oder automatische Abschaltung von Beleuchtungsgruppen. Die Nachrüstung von LED-Beleuchtung in wenigen Gebäudebereichen, wo diese Maßnahme bisher noch nicht erfolgt ist, soll kurz- bis mittelfristig nachgeholt werden.
Auch die Netzservice-Gesellschaft der Stadtwerke ist in ihrem Bereich aktiv. Hier sollen mittelfristig zahlreiche Maßnahmen und Projekte im Hoch- und Mittelspannungsnetz intensiviert werden. Das Ziel: Verlustenergie vor allem im Stromnetz zu verringern. Auch werden PV-Anlagen für die Strom-Eigenbedarfsdeckung aufgebaut.
Die oben genannten Anstrengungen ergänzen die gut etablierten und seit Jahrzenten gepflegten Aktivitäten der Stadtwerke Karlsruhe zum sorgsamen Umgang mit den Ressourcen. Denn: Die Stadtwerke Karlsruhe sind bereits seit über 25 Jahren im Umwelt- und Klimaschutz aktiv und wurden 1996 als erster Energieversorger in Baden-Württemberg nach der EMAS-Verordnung bezüglich ihres Umweltmanagementsystems zertifiziert. Das Unternehmen kann bis heute große Erfolge hinsichtlich CO2-Minderungen vorweisen. Diese Leistungen sind jederzeit im Klimazähler abrufbar und in den jährlichen Umwelterklärungen dokumentiert. Sichtbare Bestätigung, mit seinen Bemühungen auf dem richtigen Weg zu sein, erhalten die Stadtwerke als Mitglied der renommierten „Klimaschutz Unternehmen“, denen sie seit 2010 angehören und durch Auszeichnungen wie den „Energiewende Award 2021“.
Die ehrgeizigen Klimaziele der Stadtwerke wurden im Kontext zum Klimaschutzkonzept der Stadt Karlsruhe erstellt und werden kontinuierlich mit den Vorgaben des Landes Baden-Württemberg und den Klimazielen von Deutschland abgeglichen. Nach dem herausragenden Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts vom Frühjahr 2021 hat die damalige Bundesregierung das deutsche Klimaschutzgesetz überarbeitet und die übergreifenden Sektorenziele, im Besonderen das Klimaziel des Sektors der Energiewirtschaft, angepasst. Als Konsequenz daraus haben zum Ende des Jahres 2021 auch die Stadtwerke Karlsruhe ihre Klimaziele nochmals verschärft.