40 Meter Turm für die Karlsruher Oststadt: Ein neuer Wärmespeicher entsteht!
Am Karlsruher Messplatz entsteht bis 2029 ein Bauwerk, das die Zukunft der Energieversorgung sichtbar macht: Ein rund 40 Meter hoher Wärmespeicher, der überschüssige Energie aufnimmt und sie dann abgibt, wenn die Stadt sie braucht. So entsteht mehr Flexibilität im Fernwärmenetz, mehr Versorgungssicherheit und vor allem: mehr Klimaschutz für Karlsruhe.
Wärme speichern statt neues Heizkraftwerk
Die Karlsruher Fernwärme wird heute überwiegend im Westen der Stadt erzeugt. Damit künftig auch die versorgten Bereiche in den östlichen Stadtteilen stabil mit Fernwärme versorgt werden, braucht es zusätzliche Anlagen. Die Stadtwerke haben sich bewusst dagegen entschieden, dafür ein neues Heizwerk zu errichten. Stattdessen setzen wir auf eine bewährte und vor allem klimafreundliche Technologie: die Speicherung von Wärme.
Der geplante Wärmespeicher funktioniert dabei wie ein überdimensionierter Pufferspeicher im eigenen Zuhause, nur in deutlich größerem Maßstab. Wird gerade wenig Wärme gebraucht (Schwachlast), speichert heißes Wasser aus dem Fernwärmenetz die Wärme im Speicher. Steigt der Bedarf (Spitzenlast), wird sie wieder abgegeben. Das schafft mehr Flexibilität im System – und zusätzliche Versorgungssicherheit für rund 1.500 Gebäude.

Zahlen, Daten, Fakten: Das kann der Wärmespeicher
Der Wärmespeicher wird etwa 40 Meter hoch werden und rund 20 Meter im Durchmesser haben. Im Inneren wird heißes Wasser mit einer Einspeicherleistung von rund 15 Megawatt eingelagert, das mit einer Ausspeicherleistung von bis zu 30 Megawatt wieder in das Netz eingespeist werden kann.
Durch den Einsatz des Wärmespeichers können künftig die Abwärme aus der MiRO sowie Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) besser genutzt werden. Das stärkt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern ist auch ein Beitrag zum klimafreundlichen Ausbau des Karlsruher Fernwärmenetzes. Die Stadtwerke Karlsruhe investieren dafür einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in den Wärmespeicher einschließlich Nebenanlagen und seiner Einbindung in das Netz.
- Höhe
Rund 40 Meter - Durchmesser
Etwa 20 Meter - Einspeicherleistung
Rund 15 Megawatt - Ausspeicherleistung
Bis zu 30 Megawatt - Standort
Messplatz, Alter Schlachthof, Oststadt, Karlsruhe

Der geplante Wärmespeicher ist ein zentraler Baustein für die Umsetzung der Wärmewende in Karlsruhe. Er schafft Flexibilität im Einsatz der Fernwärme und ermöglicht uns den Fernwärmeausbau in die östlichen Stadtteile, insbesondere nach Durlach. Diese massive Investition ist auch ein Zeichen an die Stadt: Wir nehmen unsere Verantwortung als Energie- und Lebenspartner ernst und wollen die Karlsruher Bürger*innen auch in Zukunft zuverlässig mit klimafreundlicher Wärme versorgen.
Michael Homann
Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Karlsruhe
Schritt für Schritt zur Umsetzung
Als Stadtwerke Karlsruhe treiben wir die Wärmewende in Karlsruhe voran. Das bedeutet: Wir müssen jetzt damit beginnen, das umzusetzen, was morgen die umweltfreundliche, zukunftssichere Wärmeversorgung in Karlsruhe ermöglicht. Für den Bau des Wärmespeichers ist eine Änderung im Planungsrecht des vorgesehenen Areals erforderlich. Parallel zum Wettbewerbsverfahren wurde mit der Erstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Gottesaue/Ostpark, 3. Änderung (Fernwärmespeicher am Alten Schlachthof)“ begonnen. In einem ersten Schritt muss daher nun das notwendige Baurecht für den Bau des Wärmespeichers geschaffen und das Projekt weiterentwickelt werden. 2028 soll es dann mit dem Bau losgehen. Mit einer Inbetriebnahme des Wärmespeichers rechnen wir zur Heizperiode 2029/2030. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Karlsruhe hat dem Projekt bereits zugestimmt.
Ein Bauwerk, das sichtbar wird
Der Wärmespeicher wird durch seine Höhe künftig als weithin sichtbares Bauwerk den Stadteingang Karlsruhes im Osten prägen. Um eine städtebaulich passende und architektonisch überzeugende Lösung zu finden, haben die Stadtwerke Karlsruhe im Frühjahr 2025 ein Wettbewerbsverfahren für die städtebauliche Entwicklung des Areals der Betriebsstelle Ost inklusive eines Realisierungsteils für den geplanten Wärmespeicher ausgelobt. Insgesamt 11 Architekturbüros waren beteiligt – das Karlsruher Büro STUDIO SOZIA Calavetta Häberle Architekten BDA PartGmbB konnte sich am Ende durchsetzen. Gemeinsam mit der enertech – Energie und Technik GmbH, dem Generalplaner der technischen Anlagen, entwickelt es nun das gestaltgebende Konzept weiter. Auch den anderen beteiligten Architekturbüros danken wir für die spannenden Wettbewerbsbeiträge und ihre Beteiligung an unserem Projekt. Die Wärmewende in Karlsruhe ist ein Gemeinschaftsprojekt. Also – packen wir’s an.
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