Vom Regen zum Wasserglas – Wie klimaneutrales Trinkwasser in Karlsruhe entsteht
Sauber, frisch und jederzeit verfügbar, das klingt bei Wasser selbstverständlich. Doch hinter dem Karlsruher Trinkwasser steckt weit mehr: Als erste Stadt in Deutschland liefert Karlsruhe klimaneutrales Trinkwasser. Und das ist alles andere als gewöhnlich.
In Karlsruhe kommt das Trinkwasser aus der Region, aus umliegenden Wäldern und Brunnen rund um die Stadt. Die Stadtwerke kümmern sich darum, dass das Wasser sauber, sicher und umweltfreundlich gefördert wird. Das passiert klimaneutral, also ohne zusätzliches CO₂. Außerdem setzen sich die Stadtwerke dafür ein, dass Flüsse, Böden und Pflanzen gut geschützt bleiben. So bekommt ganz Karlsruhe gutes Wasser egal ob zu Hause, öffentlichen Gebäuden oder in Schulen. Aber wie genau kommt das Wasser eigentlich von A nach B? Und warum dauert das manchmal Jahre?

Wasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel.
Prof. Dr. Matthias Maier
Leiter der Trinkwassergewinnung bei den Stadtwerken Karlsruhe
"Du, Prof. Dr. Maier wie kommt das Wasser an die Schule?"
Die Antworten gibt Prof. Dr. Matthias Maier, Leiter der Trinkwassergewinnung bei den Stadtwerken Karlsruhe, im Videoformat „Sag mal…“. Darin stellen Kinder genau die Fragen, die auch viele Erwachsene interessieren: Wie kommt das Wasser eigentlich in die Schule? Wie lange dauert seine Reise durch den Boden? Und was macht das Karlsruher Wasser so besonders? Die Schülerinnen Emma und Maya gehen diesen Fragen auf den Grund und bekommen im Video spannende, anschauliche Einblicke in die Welt des Trinkwassers.
„Wie lange dauert es, bis ein Regentropfen bei uns im Klassenzimmer ankommt?“
Denn bevor das Wasser aus dem Hahn sprudelt, hat es eine erstaunlich lange und spannende Reise hinter sich – eine Reise, die tief in der Natur beginnt.
Ein Regentropfen löst sich aus einer Wolke und fällt durch das dichte Blätterdach. Er perlt dabei über Moos und landet schließlich auf dem Waldboden. Jetzt beginnt eine Reise, die Jahre dauern kann.

Wie die Natur aus Regen Wasser macht
Der Tropfen versickert durch die oberen Erdschichten. Dabei passiert er Wurzeln, altes Laub und feinen Sand. Dann wird der Boden gröber: Kies, Kalk, Schichten aus Ton und Gestein. Jede Schicht nimmt ihm etwas ab: Staub, Schmutz und Rückstände. Die Natur filtert, was nicht hineingehört. Die natürliche Reinigung geschieht ganz ohne menschliches Zutun allein durch Erd- und Gesteinsschichten.
Für diesen Weg benötigt der Tropfen etwa zwei bis drei Monate, erklärt Prof. Dr. Matthias Maier. Doch bis das Wasserteilchen tatsächlich an den Brunnen der Stadtwerke Karlsruhe ankommt, dauert es Jahre.
Wasser, ein Getränk, das jeder trinkt, aber kaum jemand kennt
- Karlsruher Trinkwasser stammt aus den Tiefbrunnen der Wälder rund um die Stadt.
- Es ist ein Naturprodukt, gefiltert durch Sand- und Kiesschichten. Ganz ohne Chemie.
- Regenwasser versickert, wird zu Grundwasser und benötigt mehrere Jahre, bis es aus dem Hahn fließt.
- Bereits im Grundwasser ist es frei von Schadstoffen und braucht kein Chlor.
- Klimaneutral: Als erster Wasserversorger Deutschlands liefern die Stadtwerke Karlsruhe klimaneutrales Trinkwasser.
Dieses Trinkwasser hat eine Herkunft
Tief unter der Erde wird der Tropfen schließlich Teil von etwas Größerem: dem Grundwasser. Hier ruht er, geschützt durch die Tiefe, angereichert mit natürlichen Mineralien. Dort bleibt er bis ihn die Stadtwerke Karlsruhe wieder ans Licht holen und fördern. Aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit vergeht insgesamt viel Zeit, bis dieser Tropfen diesen langen Weg hinter sich gebracht hat.
Genau dieser Tropfen, gereinigt von der Natur, landet irgendwann in den Trinkflaschen von Karlsruher Schüler*innen. Frisch und ohne ein einziges Additiv. Und dann?

Wasser ist das einzige Getränk, das durch die Erde geht, bevor es zu uns kommt. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass dieser Weg möglichst rein bleibt.
Prof. Dr. Matthias Maier
Leiter der Trinkwassergewinnung bei den Stadtwerken Karlsruhe
Im Fluss mit Verantwortung
Wenn es um verantwortungsvollen Umgang mit Wasser geht, zeigt Karlsruhe, wie nachhaltige Stadtentwicklung konkret aussehen kann. Denn die Stadtwerke engagieren sich längst nicht nur für eine sichere Trinkwasserversorgung, sondern setzen gezielt Impulse für den Gewässerschutz.
Ein zentrales Element dabei ist das Fließgewässer-Memorandum, das gemeinsam mit anderen Wasserwerken erarbeitet wurde. Es fordert eine zukunftsfähige Agrarpolitik, die unsere Flüsse, Bäche und Grundwasserressourcen schützt. Dies passiert beispielsweise durch den Verzicht auf übermäßigen Düngereinsatz und eine bessere Flächenbewirtschaftung. Denn was heute auf den Feldern landet, fließt morgen durch unser Wasser.
Sie wollen noch mehr über unser Engagement wissen?
Mehr zum Karlsruher Trinkwasser erfahren Sie hier

Vertrauen auf das Wasser
aus der Leitung
Trinkwasser ist kein Produkt. Es ist ein Geschenk. Und dieses Geschenk wird in Karlsruhe sichtbar geschätzt: Immer mehr Menschen steigen um, verzichten bewusst auf Einwegflaschen und setzen auf die nachhaltige Alternative aus der Leitung.


Nachhaltigkeit beginnt im Alltag und schmeckt am besten frisch gesprudelt. Schüler*innen, Lehrkräfte und städtische Mitarbeitende sollen jederzeit kostenfreien Zugang zu frischen Leitungswasser erhalten.
Iman El Sonbaty
Geschäftsführerin bei den Stadtwerken Karlsruhe

Frisch, kostenlos, nachhaltig –
Wasser für Karlsruher Schulen
Nicht nur in der Innenstadt, auf Festivals oder in Büros, sondern auch in Schulen fließt heute frisches Wasser aus Spendern. Die Stadtwerke Karlsruhe haben zusammen mit dem Schul- und Sportamt der Stadt Karlsruhe 80 städtische Schulen mit 98 Trinkwassersprudlern ausgestattet. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern Zugang zu frischem, sauberem und kostenlosem Trinkwasser im Schulalltag zu ermögliche. Denn Wasser hilft nicht nur dem Kreislauf, sondern auch der Konzentration. Besonders an heißen Tagen.
Mit der Installation von Trinkwasserspendern an Schulen leisten die Stadtwerke Karlsruhe nicht nur einen Beitrag zur Gesundheitsförderung, sondern auch zu Nachhaltigkeit. Frisches Wasser steht jederzeit zur Verfügung. Ganz nebenbei lernen die Kinder, wie wichtig es ist, regelmäßig zu trinken, Plastik zu vermeiden und bewusst mit Ressourcen umzugehen.

Tipps für die Sommertage
- Trinken Sie morgens und abends je ein Glas Wasser - das deckt bereits 1/3 des Tagesbedarfs.
- Unterwegs? Eine nachfüllbare Trinkflasche ist Ihr bester Freund.
- Beim Sport: Alle 15-20 Minuten trinken.
- Sichtbare Platzierung der Flasche = Mehr trinken.
Wasser mit Aha-Effekt
Trinkwasser direkt in den Schullalltag integrieren: Das funktioniert mit den Stadtwerken Karlsruhe kindgerecht, anschaulich und mit einer großen Portion Neugier. Das Filmprojekt bringt Kinder, Technik und Umweltbewusstsein auf eine Weise zusammen, die emotional anspricht und gleichzeitig spielerisch aufklärt. Das zeigt nachhaltig Wirkung.
Begleitend leisten die Stadtwerke Bildungsarbeit: Bei Wasserwerkbesichtigungen oder interaktiven Projekten lernen die Kinder schon früh, wie Wasser gefördert, geprüft und verteilt wird. Denn wer früh versteht, woher das Wasser kommt, schätzt es auch im Alltag umso mehr. Und ja, manchmal reicht ein Glas Wasser, um ein ganzes Stück Bewusstsein
zu bewegen.

Frisch, frei und nachhaltig: Unser Trinkwasser bei DAS FEST
Wenn bei Großveranstaltungen wie DAS FEST tausende Menschen zusammenkommen, muss die Versorgung auch stimmen. Dazu gehört das Trinkwasser. Auf dem Gelände sorgt eine kostenfreie Trinkwasserstation der Stadtwerke Karlsruhe dafür, dass die Besucher*innen sich jederzeit mit dem Karlsruher Wasser versorgen können.
Das spart nicht nur Plastikflaschen und Müll, sondern ist auch ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit.

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