30.01.2019
IAWR: Vorbeugender Gewässerschutz und Einfluss auf wichtige gesetzliche Rahmenbedingungen sind Ziele der 120 Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet
Die Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR) hat für die nächsten Jahre ihren Sitz bei den Karlsruher Stadtwerken. Der Trinkwasserexperte Prof. Dr. Matthias Maier, Leiter der Trinkwasserversorgung bei den Stadtwerken, hat die Präsidentschaft inne. Die Geschäftsführung übernimmt sein Kollege Wolfgang Deinlein. In einem regelmäßigen Turnus wechselt der Sitz der IAWR, zuvor war er beim Kölner Wasserversorger Rheinenergie angesiedelt. „Die IAWR setzt sich dafür ein, dass der vorbeugende Gewässerschutz, insbesondere bei Einträgen in Gewässer und Grundwasser, verstärkt Berücksichtigung findet“, so Prof. Dr. Maier.
Die IAWR ist eine Dachorganisation aus mehreren Verbänden und vertritt etwa 120 Wasserwerke aus den sechs Anrainerstaaten Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. In diesem Gebiet sind 30 Millionen Menschen für die Trinkwasserversorgung auf das Wasser des Rheins, seiner Nebenflüsse, Seen und das Grundwasser in seinem Einzugsgebiet angewiesen. Die IAWR fühlt sich einer nachhaltigen Wasserwirtschaft verpflichtet. Ihr Ziel ist es, die Gewässer im Rheineinzugsgebiet so zu schützen, dass die Gewässerqualität es erlaubt, mit rein natürlichen Aufbereitungsverfahren Trinkwasser zu gewinnen. Die Vertreter der Wasserwerke mehrerer Nachbarländer haben die Wichtigkeit erkannt, für den Gewässerschutz zukünftig europaweit gemeinsam einzutreten. Sie haben sich daher in der IAWR zusammengeschlossen, um ihre Stimmen zu bündeln.
Kritische Prüfung von EU-Vorhaben und aktive Aufklärungsarbeit "Der Schutz der Wasserversorgung muss an vielen Stellen priorisiert werden, wenn es auch in Zukunft eine kommunale Wasserversorgung mit sauberem Trinkwasser geben soll. Hierfür brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen auf allen gesetzlichen Ebenen“, informiert Wolfgang Deinlein. Ein erster Schritt hierzu ist die vertiefte Zusammenarbeit mit der IAWD, dem Zusammenschluss der Wasserwerke im Donaugebiet.
Ein erster wichtiger Termin für die IAWR und IAWD in diesem Jahr war etwa eine Podiumsdiskussion in Brüssel, bei dem die kommende Überprüfung der Bereichsausnahme Wasser in der EU-Konzessionsvergaberichtlinie mit der EU-Kommission diskutiert wurde. Die Bereichsausnahme Wasser war im Jahr 2013 nach langen Auseinandersetzungen erwirkt worden, bei denen die Stadtwerke Karlsruhe und die europäische Bürgerinitiative Right2Water eine große Rolle spielten.
Weitere Informationen sind in einem „Kompendium Trinkwasser“ zusammengefasst: www.swka.de/mu4/.