KLIMAKOLUMNE

Wild und wohnlich
Grashüpfer hören mit dem Bauch, denn dort sitzen bei ihnen die Ohren. Schmetterlinge wiederum riechen mit ihren Beinen. Und Bienen, die haben tatsächlich Haare auf den Augen. Hätten Sie’s gewusst? Vielleicht eher nicht. Doch eins ist uns allen längst klar, wenn es um das Thema Insekten geht: dass auch sie es auf unserer Erde gerade nicht mehr leicht haben. Wachsende Landwirtschaft, versiegelte Böden, Klimaerwärmung – überall lauern Gefahren, die sowohl das Angebot an Platz als auch Nahrung zunehmend schwinden lassen. Aber der Frühling naht in großen Schritten und mit ihm auch die Möglichkeit, sich mal wieder auf einfachem Wege für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem niedlichen Insektenhotel? Waren die nicht sogar letzte Woche noch irgendwo im Angebot? Das perfekte Projekt, um der Natur etwas Gutes zu tun und gleichzeitig die Terrasse ein wenig aufzuhübschen …
Je länger wir uns jedoch mit dem Phänomen Insektenhotel auseinandersetzen, desto deutlicher wird: Genau da liegt das Problem. Denn was einst mit einem nachhaltigen Gedanken begann, ist mittlerweile zum Trend geworden. Ob ein- oder mehrstöckig, zum Aufhängen oder Hinstellen, eckig oder rund gibt es Insektenhotels heute in allen möglichen Ausführungen. Erhältlich an fast jeder Ecke und für jeden Geschmack. Muss ja schließlich auch zu Haus und Garten passen. Und so kommt es, dass die kleinen Unterschlüpfe zwar ihren Besitzer*innen meist richtig, richtig gut gefallen, doch für die, die später drin wohnen sollen, sind sie leider gar nicht geeignet. Vom Material über die Form bis hin zum Standort stehen nämlich nicht die Bedürfnisse der Insekten, sondern eine günstige Produktion sowie eine vielfältige Auswahl im Vordergrund.
Was können wir also im eigenen Garten oder auf dem Balkon für Wildbienen, Marienkäfer, Schmetterlinge & Co. tun? Ist tatsächlich leichter als vielleicht gedacht. So hilft es schon, es an der ein oder anderen Ecke einfach mal »wuchern« zu lassen. Je wilder und zugewachsener, desto besser kommt es an. Auch in wenigen zusammengebundenen Brombeer- oder Himbeerästen, hängend oder liegend, lassen die kleinen Krabbeltiere sich gerne nieder. Am wichtigsten jedoch sind bestimmte Pflanzen und Stauden, sodass sie sich jederzeit an Pollen und Nektar bedienen können. Wie praktisch, denn so ein buntes Blumenmeer kann schnell eine wahre Augenweide sein. :)
Wir gehen jetzt Blühmischungen kaufen! Eure miteinander-Redaktion
In unserer Klimakolumne geht die miteinander-Redaktion der Frage nach, wie wir alle
klimafreundlicher leben können. Und was unser Alltag hier und
heute mit der Entwicklung des Weltklimas zu tun hat.