Bist du sicher?

Als Mensch, der die Dinge immer mehr als einmal überdenkt, gehört diese Frage zu meinem Standardrepertoire. Es kann daher beispielsweise schon mal dauern, bis ich Entscheidungen treffe – schließlich möchte ich mir damit nicht nur in diesem Moment, sondern auch langfristig sicher sein. Doch was bedeutet »sicher« eigentlich genau? Und was trägt dazu bei, dass ich mich in meinem Alltag von morgens bis abends in Sicherheit fühlen kann?

Text: Sarah Latussek
Fotos: Anne-Sophie Stolz

Espressokocher

Bei einem morgendlichen Kaffee kann ganz schön viel schiefgehen: Strom oder Gas, Hitze und sehr heißes Wasser sind beteiligt. Auch schlimm: Womöglich ist die Milch alle oder der Kaffee aus!

7.17 Uhr

Die Kaffeemaschine läuft. Meine erste Amtshandlung am Tag, weil ohne ihn erstmal gar nichts geht. Ein Schluck Cappuccino … heute gibt es viel zu tun. Für eine ausgiebige Dusche nehme ich mir dennoch Zeit, um trotz anstehender To-Dos entspannt in den Morgen zu starten. Danach nochmal schnell ans Smartphone, das – trotz fast vollständig geladenem Akku – in der Küche an der Steckdose hängt. Sicher ist sicher. Ein kurzer Blick auf die Nachrichten und dabei bloß nicht stressen lassen. Doch die aktuellen Schlagzeilen machen es einem leider gar nicht leicht: »Klimawandel verschärft Wassermangel«, lese ich in großen Buchstaben auf dem Titelblatt. Dabei haben doch bereits jetzt mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und trotz der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien müssen über 800 Millionen Menschen ohne Strom auskommen.

8.03 Uhr

Nachdenklich sehe ich aus dem Fenster und stelle fest: Es regnet in Strömen. War ja klar. Dann muss ich das Fahrrad wohl heute zu Hause stehen lassen und stattdessen das Auto nehmen. Mist – das steht ja noch bis Ende der Woche in der Werkstatt. Bleibt nur die Bahn. Also zurück zum Smartphone und ein Ticket für die nächste Fahrt buchen, damit ich noch pünktlich bei der Arbeit bin. Schon ziemlich praktisch, so flexibel unterwegs zu sein. Und ganz egal, wie ich von A nach B komme – im Straßenverkehr kann ich mich stets relativ sicher fühlen. Neben der polizeilichen Präsenz und der regelmäßigen Kontrolle von Mängeln verdanken wir das in Karlsruhe auch den immer zahlreicheren Fahrradstraßen. Zudem verspricht uns die Realisierung der Kombilösung – durch unterirdische Bahnführung – bald auch das sichere Spazieren durch die Innenstadt …

8.46 Uhr

Endlich, einigermaßen trocken auf der Arbeit angekommen – jetzt gleich meinen Laptop auspacken, hochfahren und direkt die neuesten E-Mails checken. Puh, ganz schön viele. Gut, dass gestern das Internet nach einer kurzen Störung (Drama!) wieder reibungslos lief und ich daheim noch ein paar Stunden arbeiten konnte. So ermöglicht uns die Digitalisierung längst nicht mehr nur über feststehende PCs, sondern auch über mobile Endgeräte jederzeit auf notwendige Daten zuzugreifen (und im Homeoffice zu arbeiten) – modernste Technologien sollten dabei für deren ausreichende Sicherheit sorgen.

Arbeitsplatz

Die rechtliche Grundlage zur Arbeitssicherheit in Deutschland bilden das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), das Sozialgesetzbuch SGB VII »Gesetzliche Unfallversicherung« und das Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit (ASiG), das Bestellung und Aufgaben der genannten Fachkräfte regelt. Die Digitalisierung macht das Ganze in Zukunft wohl auch nicht einfacher. Quelle: Wikipedia

Einkaufstüte

Lebensmittelsicherheit finden wir normalerweise im Laden oder beim Marktstand unseres Vertrauens. Die Plastiktüte auf dem Bild wird übrigens schon seit Langem immer wieder verwendet.

13.24 Uhr

Endlich Mittagspause. Die kann ich doch glatt für einen kurzen Anruf beim Hausarzt nutzen, um schon mal mein Rezept telefonisch vorzubestellen. So bin ich auf der sicheren Seite. Nicht, dass ich bei der Abholung noch unnötig lange warten muss. Jederzeit schnell und gut versorgt zu werden, hat sich mittlerweile fest in unseren Köpfen verankert – vollkommen zu Recht, denn das deutsche Gesundheitssystem bietet neben einem umfassenden Versicherungsschutz auch ein hohes Niveau bei grundsätzlichen Leistungen. Freie Arztwahl, verhältnismäßig kurze Wartezeiten, eine Menge medizinischer Fortschritte – im Vergleich mit anderen Ländern liegen wir ganz weit vorn. Und das, wie Umfragen zeigen, auch weitgehend zu unserer Zufriedenheit. Nur die Bezahlung und Wertschätzung des (jetzt gelernt: systemrelevanten) Personals könnte deutlich besser sein.

18.21 Uhr

Ein kurzer Einkauf im Supermarkt. Um nach Feierabend noch schnell ein paar Tomaten zu kaufen für den Salat, den ich spontan im Kopf habe. Aber … wenn ich recht darüber nachdenke, möchte ich lieber auf Nummer sicher gehen und besorge sie mir morgen beim Bauern meines Vertrauens auf dem Wochenmarkt. Dort weiß ich nicht nur genau, wo sie herkommen, sondern unterstütze einen regionalen Produzenten und tue gleichzeitig der heimischen Wirtschaft etwas Gutes. Wie bedeutend eine gesicherte Versorgung mit den wichtigsten Lebensmitteln ist, daran hat uns zuletzt die Corona-Pandemie mehr als deutlich erinnert. Und letztendlich gezeigt, dass es hier genügend Obst, Gemüse & Co. für uns alle gibt.

19.52 Uhr

Nach einem anstrengenden Arbeitstag wäre es schön, den Kopf noch einmal freizubekommen. Vielleicht ins Kino? Oder beim Badminton abreagieren? Ach, wirklich entspannen kann ich nach einem Tag vor dem Rechner eigentlich am besten unter freiem Himmel. Also ab in den Schrebergarten, in Ruhe die Blumen gießen und eine Runde Unkraut jäten. Den neuesten Hollywood-Streifen kann ich mir schließlich noch morgen ansehen. Es ist wirklich eine Qual der Wahl, wenn es um die Gestaltung unserer Freizeit geht: Ob in der Natur oder in der Stadt, zum Sporteln oder zum Entspannen – viel Grün und ein umfangreiches kulturelles Angebot sorgen in Karlsruhe stets für ausreichend Unterhaltung und Regeneration. Zudem vermitteln uns Besuche von Museen, Ausflüge ins Schwimmbad oder die Teilnahme in Vereinen ein Gefühl der Zugehörigkeit, also Sicherheit. Die vor allem in stürmischen Zeiten für uns zu einem stabilen Anker wird.

Blick in Schrebergärten

Ein Haus oder ein Auto sind schön, aber ein Garten ist schöner, zumindest in der warmen Jahreszeit. Im Verein oder in der Nachbarschaft können wir Zugehörigkeit und Gemeinschaft finden. Das gibt Sicherheit, auch in schwierigen Zeiten.

Manchmal Geschmackssache oder auch einfach Glück – bei bestimmten Menschen fühlen wir uns besonders sicher.

Mann lesend im Bett

Soziale Beziehungen geben uns das Vertrauen, Herausforderungen einfacher meistern zu können.

23.12 Uhr

Jetzt nur noch raus aus den Klamotten und ab ins Bett. Gut für mich, dass ich dort nicht allein bin, sondern meine bessere Hälfte bereits da ist – so kann ich selbst in turbulenten Zeiten wie diesen gut einschlafen und mich geborgen fühlen. Im sicheren Hafen angekommen. Ob Partnerschaft, Familie oder Freunde: soziale Beziehungen lindern nicht nur in Situationen tatsächlicher Bedrohung unsere Ängste. Auch im alltäglichen Leben geben sie uns das nötige Vertrauen, Herausforderungen einfacher meistern zu können. In einer Periode fundamentaler Veränderungen wie der fortschreitenden Digitalisierung, dem Klimawandel oder der Corona-Pandemie kommt dem gemeinschaftlichen Miteinander eine wichtige Rolle zu – je stärker wir zusammenhalten, desto sicherer fühlen wir uns.

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