Für mehr Versorgungssicherheit: Stadtwerke prüfen Bau einer wasserstofftauglichen KWK-Anlage
10.07.2025
Neue Anlage als wichtiges Instrument für eine sichere und bezahlbare Wärmeversorgung.
Die Stadtwerke Karlsruhe prüfen derzeit den Bau einer neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK-Anlage) mit einer Wärmeleistung von rund 50 Megawatt und einer elektrischen Leistung von ebenfalls rund 50 Megawatt auf dem Stadtwerke-Gelände des Heizkraftwerks West in Karlsruhe. Die vollständige Betriebsaufnahme könnte 2029 realisiert werden. Die Anlage wäre dann Bestandteil der zukünftigen Anlagen der Fernwärme-Erzeugung, mit denen künftig insbesondere die Wärmeleistung des EnBW-Steinkohlekraftwerks RDK 8 ersetzt werden soll. Dieses geht voraussichtlich Ende 2028/29 vom Netz und bedient derzeit vorrangig die Mittellast. Vorgesehen ist, die KWK-Anlage auch mit grünem Wasserstoff betreiben zu können - sobald dieser in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Bedingungen verfügbar ist.
Neben klimafreundlicher Wärme produziert eine KWK-Anlage auch Strom und ist damit besonders in sogenannten Dunkelflauten ein wichtiges Instrument für die sichere und bezahlbare Versorgung mit Wärme. Selbst beim Betrieb mit Erdgas ist die Fernwärme aus der vorgesehenen Anlage deutlich umweltfreundlicher als Fernwärme aus einem mit Steinkohle betriebenen Kraftwerk – und trägt so zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Beim späteren Einsatz von grünem Wasserstoff in der Anlage ist dieser Effekt deutlich ausgeprägter.
Die Stadtwerke planen, noch in diesem Jahr die endgültige Entscheidung zum Bau der Anlage im Aufsichtsrat zu treffen und bis Ende 2026 die notwendigen behördlichen Genehmigungen einzuholen. Im Rahmen des notwendigen Genehmigungsverfahrens werden Umwelt- und Naturschutzorganisationen sowie die Bevölkerung rechtzeitig in das Projekt miteinbezogen.
„Die geplante Anlage ermöglicht die gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom. Das ist deutlich effizienter als die getrennte Versorgung durch Heizkessel und Gaskraftwerke – und perspektivisch sogar CO₂-neutral, wenn grüner Wasserstoff zum Einsatz kommt. Mit dem Bau einer KWK-Anlage könnten wir als Stadtwerke einen zentralen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die Energieversorgung auch künftig zuverlässig, bezahlbar und regional verankert bleibt“, so Michael Homann, Geschäftsführungs-Vorsitzender der Stadtwerke Karlsruhe.