Smartes Verkehrsleitsystem der Stadtwerke entlastet Innenstadt
19.11.2019
Intelligente LED-Anzeigetafeln weisen den Autofahrern in der baustellengeplagten Innenstadt den richtigen Weg
Während der Adventszeit lässt das Tiefbauamt das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt über ein dynamisches Leitsystem situativ steuern und die Fahrzeuge auf alternative Routen lenken. Die Schaffung der entsprechenden intelligenten Infrastruktur haben die Karlsruher Stadtwerke entwickelt und realisiert und schon beim Stadtfest im Oktober erprobt.
An sechs Standorten an Hauptverkehrsstraßen zeigen LED-Tafeln an, wie man die Innenstadt am effizientesten und umweltschonendsten erreichen kann. Dazu leitet das System, abhängig von der Verkehrssituation, auf die Park-and-Ride-Parkplätze.
„Insbesondere durch die Baustelle in der Kriegsstrasse ist in Stoßzeiten mit Staus zu rechnen, deshalb werden bereits entlang der Südtangente und der L605 Richtung Innenstadt die Besucherströme auf umliegende Park-and-Ride-Parkplätze gelenkt. Zudem ermittelt das System, in welchen Parkhäusern noch freie Plätze vorhanden sind und steuert den Verkehr entsprechend. Das erspart die Belastungen eines erfolglosen Suchverkehrs“, unterstreicht Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.
Mehrere Datenquellen speisen die Smart-City-Plattform
Zur Feststellung der Verkehrssituation ziehen die Stadtwerke verschiedene Datenquellen heran. An drei relevanten Standorten haben sie so genannte Detektionskameras errichtet, die über Wärmebilder den Verkehrsfluss erfassen und analysieren, ob sich Stau bildet. Personen oder Kennzeichen werden dabei nicht erfasst.
Auf der Südtangente arbeiten die Stadtwerke mit FCD (Floating Car Data). Hierbei geht es um das Messen und Auswerten der Fahrzeugbewegungen anhand von Daten, die direkt vom Fahrzeug geliefert werden – auf Grundlage von GPS für die Positionsbestimmung und GSM für die Übertragung von Informationen.
Auf einer Smart City Plattform laufen alle erfassten Daten zusammen. Hier fließen auch die Echtzeit-Belegungsdaten verschiedener Parkhäuser mit ein, welche die Stadt Karlsruhe zur Verfügung stellen. Die Plattform verarbeitet die Daten und steuert die Wechselzeichengeber, also die LED-Tafeln am Straßenrand.
Auf dem Weg zur Smart City
„Wir stellen jetzt die Infrastruktur, um die Fächerstadt noch ein ganzes Stück smarter zu machen. Damit schaffen wir echte Mehrwerte für die Bürger. Die urbanen Echtzeit-Daten werden als Grundlage für weitere nachhaltige Projekte dienen. Stichworte sind hier Parkraumoptimierung, Energieeffizienz mittels Quartiersmanagement, Ampelphasenvorhersagen oder Umweltsensorik“ erläutert Dr. Olaf Heil, Technischer Geschäftsführ der Stadtwerke. Die smarten Anzeigetafeln werden für einen optimierten Verkehrsfluss bis in den Januar hinein sorgen.