»Rhein Radar«, so lautet der Name für den Standort Karlsruhe der Deutschen Flugsicherung. Klingt ein bisschen nach Agentenfilm – es geht hier aber um die Sicherheit und einen möglichst reibungslosen, effizienten Ablauf des Flugverkehrs.

Etwas geschützt von schönen alten Bäumen liegt an der Rintheimer Querallee im Osten der Stadt das bläulich schillernde, moderne Gebäude der Deutschen Flugsicherung. Es geht ein leichter Wind, am blauen Himmel kleine Wölkchen – ideale Startbedingungen für die Erkundung. Karlsruhe ist einer von mehreren Standorten des Unternehmens, das dem Verkehrsministerium untersteht. Hier arbeiten rund 700 Menschen: Fluglotsinnen und -lotsen, IT-Fachleute und Techniker*innen sowie Auszubildende.
In der Karlsruher Kontrollzentrale geht es um Flüge in großer Höhe, also Überflüge und Flugzeuge, die in Deutschland starten oder ankommen und dabei noch auf Reiseflughöhe oberhalb 8,5 Kilometern sind. Rund um die Uhr überwachen und begleiten die Lotsinnen und Lotsen die Flüge über Süd- und Ostdeutschland. Der Westen und Norden werden von Maastricht aus gelotst. In der gefühlt fußballfeldgroßen Kontrollzentrale geht es ruhig und konzentriert zu. Bildschirm reiht sich an Bildschirm, die Mitarbeiter*innen tragen Headsets oder telefonieren. Doch ab und zu hört man ein Lachen, sieht kurze Übergabebesprechungen: Die Atmosphäre ist freundlich inmitten der vielen Technik.

Gebäude der Deutschen Flugsicherung in Karlsruhe

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH untersteht dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr, ist also eine staatliche GmbH. Laut Luftverkehrsgesetz ist es ihre Aufgabe, »den Flugverkehr sicher, geordnet und flüssig zu führen« sowie die »Bevölkerung vor unzumutbarem Fluglärm zu schützen« – an insgesamt 17 Standorten, davon 15 internationale Flughäfen wie Frankfurt und Stuttgart, in der Zentrale in Langen – und in Karlsruhe.

Wetterradar
Telefonhörer

→ Am Standort Karlsruhe kümmern sich rund 700 Mitarbeiter* innen um den sicheren Flugverkehr in großer Höhe über einem Teil Deutschlands. Rund die Hälfte aller Flüge in Deutschland wird von Karlsruhe aus überwacht.

Fluglotsinnen bei der Arbeit

Fluglotsinnen und -lotsen arbeiten immer zu zweit. Im Bild steht Susanne Haupt als Radarlotsin im Funkverkehr mit den Pilotinnen und Piloten der Flüge in ihrem Bereich in Kontakt, während ihr Kollege Julian Bischoff als Planungslotse sich um Absprachen mit anderen Lotsinnen und Lotsen kümmert.

Abstand einhalten - sicher fliegen 

Zu den Anforderungen an die Lotsinnen und Lotsen gehören nicht nur eine gründliche theoretische und praktische Ausbildung, sondern darüber hinaus noch Lizenzen für einzelne Gebiete Deutschlands. Fluglotsin Susanne Haupt hat ihre Lizenzen für einen Teil Hessens. Dort kümmert sie sich – immer auf Englisch – um die Flüge. »Mindestens begrüße und verabschiede ich sie«, schmunzelt Susanne Haupt. Gibt es Gewitter – und die gibt es aufgrund des Klimawandels zunehmend häufig –, hat sie ein Auge darauf, wie die Pilotinnen und Piloten das Unwetter umgehen. Sie kümmert sich um Abweichungen vom Flugplan und achtet auf die Abstände zwischen den Flugzeugen. »Der Abstand muss 1.000 Fuß Höhe oder fünf Meilen Strecke betragen – darum dreht es sich vor allem.«

Was muss man denn mitbringen, wenn man Fluglotsin oder Fluglotse werden möchte? Überraschenderweise sind es nicht die Top-Physiknoten oder fortgeschrittenes technisches Verständnis. Denn es geht mehr um Kommunikation und Teamfähigkeit. Die technischen Aspekte gehören zur Ausbildung. »Wichtig sind räumliches Vorstellungsvermögen, Farbsehen, Stressresistenz, Sprachkompetenzen, Teamfähigkeit und natürlich die Begeisterung für die Luftfahrt«, so die Erfahrung von Susanne Haupt. Das klingt harmlos, aber das Auswahlverfahren ist schwer – nicht viele Bewerber*innen erhalten eine Zusage.

Und es zählt die Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Auf die allerdings achtet schon die Deutsche Flugsicherung: »In einer Acht-Stunden-Schicht sitzen wir nur sechs Stunden an unseren Bildschirmen«, erklärt Susanne Haupt. Die Pausenzeiten sind wichtig für die Regeneration. Und aufgrund des Drei-Schicht-Systems, durch Urlaube und Teilzeit arbeiten die Teams in immer neuen Konstellationen. Auch das hält den Blick frisch auf die nach Corona wieder kräftig angestiegene Zahl der Flüge. Rund 1,8 Millionen werden 2023 in Karlsruhe kontrolliert worden sein. »Rhein Radar« hat zur Sicherheit alle auf dem Schirm. 

Mehr Informationen zur Deutschen Flugsicherung finden Sie unter dfs.de.

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