14 Jahre hatten alle Zeit zu wachsen: die Bäume und die Kinder, die damals bei der Baumpflanzaktion dabei waren.
Am 5. April 2008 wurden im Oberwald die Schaufeln geschwungen. Auf einer Aufforstungsfläche pflanzten erstmals rund 120 Ökostrom-Kund*innen der Stadtwerke Karlsruhe mithilfe der Forstverwaltung zahlreiche junge Eichen, Wildkirschen, Linden und Hainbuchen. Miriam Gring mit ihren beiden kleinen Töchtern Johanna, damals dreieinhalb Jahre, und Katharina, eineinhalb Jahre, buddelten Löcher und pflanzten fleißig junge Bäumchen. »Das Pflanzen der Bäume ist eine tolle Aktion, meine Kinder können den Baum besuchen und wachsen sehen«, meinte Miriam Gring 2008.
So ist es gekommen, die beiden – mittlerweile junge Damen – und ihre Mutter haben die Bäume besucht und gestaunt, wie alle, nicht nur die Mädchen, gewachsen sind. »Ohne den Forstamtsleiter Ulrich Kienzler hätten wir die Fläche nicht mehr gefunden. Es hat sich ja total verändert«, meinten die drei Grings.
»Ein Wald ändert sich ständig, in 14 Jahren tut sich viel. Die dort gewachsenen Bäume sind unterschiedlich groß geworden. Manche sind schon bis zu zehn Meter hoch, andere gerade mal zwei Meter. Die Bäume konkurrieren miteinander, manche bleiben auch auf der Strecke. Es ist ein ständiger Kampf ums Licht, aber das ist so gewollt. Setzt man sie weit auseinander, würden die Bäume mehr in die Breite wachsen und keinen geraden, starken Stamm bilden. Die enge Pflanzung ist die Nachahmung der Natur, genauso funktioniert auch die natürliche Vermehrung«, erklärt Ulrich Kienzler.
Auch heute noch spielt für Familie Gring die Ökologie eine große Rolle. Johanna ist im Jugendortsvorstand bei den Grünen aktiv. Beide Mädchen engagieren sich bei »Fridays for Future«, leben vegan und fahren ihre Strecken mit dem Fahrrad. »Wir wollen, dass es auch in der Zukunft noch Wald gibt, der erlebbar ist. Wir möchten gerne auch mit unseren Enkeln noch Bäume pflanzen können«, meinen Johanna und Katharina.
»Wir möchten gerne auch mit unseren Enkelkindern noch Bäume pflanzen können.«
Jeder einzelne Baum leistet seinen Beitrag zur Minderung des Treibhauseffektes. Mithilfe von Wasser und dem Kohlendioxid, das er der Atmosphäre entzieht, bildet ein Baum den lebenswichtigen Sauerstoff und Zucker. Jeder Hektar Wald bindet im Jahr rund zehn Tonnen CO2. Seit der ersten Baumpflanzaktion im Jahr 2008 haben die Ökostrom-Kund*innen der Stadtwerke rund 8.150 einheimische Laubbäume gepflanzt. Das verbessert langfristig die Karlsruher Luft. Heutenoch wird für alle Ökostrom-Kund*innen ein Baum im Karlsruher Stadtwald gepflanzt. Leider konnten in den letzten beiden Jahren durch die Pandemie die Bäume nicht persönlich gepflanzt werden. Bisher füllen die Bäume etwa eine Größe von zehn Fußballfeldern an verschiedenen Orten im Karlsruher Wald. Ökostrom-Kund*innen sorgen aber nicht nur durch die Baumpflanzungen, sondern auch beim täglichen Stromverbrauch für einen nachhaltigen Klimaschutz, denn der Ökostrom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.