FAQ zur Straßenbeleuchtung

Die Fachabteilung Straßenbeleuchtung ist in der Stadtwerke Karlsruhe Kommunale Dienste GmbH (SKD) organisiert. Sie betreibt über 40.000 Leuchten in Karlsruhe und sorgt so für die nächtliche Sicherheit auf Karlsruher Straßen, Wegen und Plätzen. Dafür stehen fachlich hochqualifizierte Mitarbeiter*innen mit modernsten Fahrzeugen und Geräten zur Verfügung. Mit ausgereifter Leuchten- und Lampentechnik wird die Straßenbeleuchtung umweltschonend, energiesparend und effizient betrieben. Auf dieser Seite beantworten wir die häufigsten Fragen.

Wer entscheidet, wo Leuchten installiert werden (und wo nicht)?

Die Stadt Karlsruhe entscheidet über Planung, Neu-, Umbau und Erneuerung von Anlagen der Straßenbeleuchtung im Befinden mit der Fachabteilung Straßenbeleuchtung der Stadtwerke Karlsruhe Kommunale Dienste GmbH.
Die Durchführung der genannten Leistungsschritte erfolgt als Komplettleistung aus einer Hand durch die Fachabteilung Straßenbeleuchtung im Auftrag der Stadt Karlsruhe.

Auf welcher Grundlage wird entschieden, wo Leuchten installiert werden?

Die Notwendigkeit zur Errichtung von Straßenbeleuchtungen ergibt sich unter anderem aus dem Straßengesetz für Baden-Württemberg in Verbindung mit der Verkehrssicherungspflicht.
Manche Wege werden beziehungsweise sind übrigens nicht beleuchtet. So wird unter anderem zugunsten des Umweltschutzes auf die Errichtung von Beleuchtungsanlagen verzichtet, wenn beispielsweise beleuchtete Alternativrouten vorhanden sind.

Gibt es Regelungen, wie unterschiedliche Flächen beleuchtet werden müssen?

Für die unterschiedlichen Verkehrsbereiche (zum Beispiel Hauptverkehrsstraßen, Wohnstraßen, Radwege, Gehwege, etc.) sind in der Norm DIN (EN) 13 201 verschiedene lichttechnische Anforderungen beziehungsweise Anlagenwerte vorgegeben.
Laut Norm ist für zum Beispiel für Hauptverkehrsstraßen ein deutlich höheres Beleuchtungsniveau als für Wohnwege vorgesehen.

Gibt es eine Strategie, zur Erneuerung von Beleuchtungsanlagen?

Im Sinne einer nachhaltigen Planung und Betriebsführung, ist die Fachabteilung Straßenbeleuchtung vor allem bestrebt, nicht nur die Leuchten sondern vor allem auch weitere, erneuerungsbedürftige Einrichtungen beziehungsweise Anlagenteile der Straßenbeleuchtung, zum Beispiel Tragsysteme und Kabel in einen dauerhaft betriebssicheren und energieeffizienten Zustand gemäß dem geltenden Stand der Technik zu versetzen.
Dies erfolgt vorrangig im Rahmen koordinierter Baumaßnahmen, zum Beispiel als „Mitverlegung“ mit anderen Sparten beziehungsweise im Zuge anderer Leitungsbaumaßnahmen.

Wie viele Leuchten/Lampen gibt es in der Stadt?

Im Bereich der öffentlichen Straßenbeleuchtung gibt es derzeit etwa 41.500 Leuchten mit rund 56.000 Lampen zuzüglich weiterer Anlagenkomponenten wie circa 2.000 Schalt- und Verteilerschränke, ein circa 1.300 km langes Beleuchtungsnetz (Kabel), rund 38.000 Masten, Seilspannanlagen, etc. Hinzu kommen weitere Leuchten und Lampen für Objektbeleuchtungen etc.

Stand Dezember 2021

Wann werden die Leuchten eingeschaltet beziehungsweise ausgeschaltet?

In Karlsruhe sind – verteilt auf das Stadtgebiet – fünf Beleuchtungsstärkemess-Sensoren (je einer im Norden, Süden, Osten, Westen und im Zentrum zum Beispiel auf der Netzleitstelle sowie Umspannwerken der Stadtwerke Karlsruhe) installiert.
Sobald drei dieser fünf Sensoren den eingestellten Schwellwert von 50 Lux unter- beziehungsweise überschreiten, wird das Schaltsignal zum Ein- beziehungsweise Ausschalten der Straßenbeleuchtung gesendet.
Das Schaltsignal wird von sogenannten Funkrundsteuerempfängern, die in jedem der über 800 Schaltschränke der Straßenbeleuchtung installiert sind, empfangen. Sollte der Empfang einmal gestört sein, gibt es in den Empfängern eine Rückfallebene, die dafür sorgt, dass die Beleuchtung dennoch ungefähr zu den üblichen Zeiten ein- beziehungsweise ausgeschaltet wird.

Wie viele Lampenstörungen gibt es und wie schnell werden diese behoben?

Pro Jahr gehen derzeit etwa zwischen 2.000 und 3.000 Störmeldungen ein. Um die Zahl der tatsächlichen Lampenstörungen möglichst gering zu halten, ist der vorbeugende Lampenaustausch (Gruppenwechsel) ein fester Bestandteil der Betriebsaufgaben.
Eingehende Störungsmeldungen werden zunächst nach unterschiedlichen Kriterien, zum Beispiel Umfang und Location der Störung, Beleuchtungs- und Verkehrssituation, etc., kategorisiert und priorisiert, weshalb deren Bearbeitungsdauer variiert.
Beleuchtungsstörungen, die in Eigenleistung des Fachbereichs Straßenbeleuchtung abzuwickeln sind, werden in der Regel innerhalb von zwei Wochen ab Eingang der Meldung behoben.

Ist die neue LED-Technik effizienter als die „bisherige“ Lampentechnik?

Die Lichtausbeute ist das Maß für die Effizienz der eingesetzten Leuchtmittel. Die hohe Effizienz der LED-Leuchten kommt vor allem auch dadurch zu Stande, dass das Licht der LED durch speziell definierte Optiken (zum Beispiel Linsen oder Reflektoren) besonders gut auf die zu beleuchtenden Flächen gerichtet werden kann und so nur geringe Streulichtverluste entstehen. LED stellt die derzeit die effizienteste Lampentechnologie für den Einsatz in der Straßenbeleuchtung dar.

Warum gibt es in Karlsruhe viele ganz unterschiedliche Leuchtenmodelle?

In Karlsruhe gibt es viele unterschiedliche Leuchtentypen - etwa im Hinblick auf deren Tragsystem, zum Beispiel Mastleuchten zur An- oder Aufsatzmontage, Seilhängeleuchten, Leuchten an Wandauslegern, Deckenleuchten, Handlaufleuchten, Pollerleuchten und viele mehr. Aber auch im Hinblick auf Hersteller, Bauform, Leuchtmittel, etc. unterscheiden sich die Leuchten.
Dies ist unter anderem den vielen unterschiedlichen Einsatzbereichen sowie lichttechnischen und gestalterischen Anforderungen in Karlsruhe geschuldet.

Warum werden Seilhängeleuchten in KA an vielen Stellen durch Mastleuchten ersetzt?

Neue Beleuchtungsanlagen werden aus vielfältigen technischen und ökonomischen Gründen nicht mehr als Seilhängebeleuchtungen ausgeführt und bestehende Seilspannanlagen im Rahmen von notwendigen Erneuerungsmaßnahmen durch Lösungen mit LED-Mastleuchten ersetzt. Im Falle einer notwendigen Erneuerung von Befestigungspunkten an Fassaden gibt es nur noch für (Stahl-)Beton und „Normmauerwerk“ Verankerungsteile mit statischer Zulassung. Für eine Erneuerung von Wandverankerungen an älteren beziehungsweise historischen Fassaden fehlen also zumeist die statischen Voraussetzungen.

Die dabei häufig praktizierte beziehungsweise notwendige, „nur“ einseitige Positionierung der Leuchtstellen in Längsrichtung im Bereich des Gehweges beruht darauf, dass zumeist nur auf einer Seite der Straße entlang des Gehweges ein Stromkabel für die Beleuchtung vorhanden und ökonomisch abbildbar ist.

Wie werden die Themen Umwelt-, Klima-, Natur- und Insektenschutz behandelt?

In Karlsruhe wurden schon lange vor dem "LED-Zeitalter" energieeffiziente Leuchtmittel gemäß dem jeweils geltenden Technologiestandard eingesetzt beziehungsweise ineffiziente Lampen substituiert, so dass die Energieeinsparung im Rahmen der Straßenbeleuchtung einen kontinuierlichen Prozess darstellt.
Und auch der Insektenschutz wurde bei der Einführung damals neuer Technologien, wie etwa den „gelb leuchtenden“ Natriumdampf-Hochdrucklampen, bereits beachtet.

Im Hinblick auf den Umwelt- und Insektenschutz sieht das aktuelle Konzept für die Beleuchtung zunächst die sukzessive Umrüstung alter, nicht mehr effizienter Leuchten und Leuchtmittel auf die als umwelt- und insektenfreundlich geltenden LED vor. Dies wurde auch im Konzeptentwurf an das Umweltamt für das Klimaschutzkonzept Karlsruhe entsprechend formuliert, wonach bis 2030 alle Leuchten in Karlsruhe auf LED umgerüstet werden sollen. Typische Einsparpotenziale liegen erfahrungsgemäß bei circa 30 bis teils über 80 Prozent.

Durch den Einsatz von LED können zudem Lichtimmissionen reduziert werden. Der Grad der „Lichtverschmutzung“ hängt zumeist davon ab, wieviel des von der Leuchte ausgesendeten Lichts auf der zu beleuchtenden Fläche „ankommt“ beziehungsweise wieviel des Lichts, u. a. als Streulicht, „verloren“ geht. Dies ist aufgrund der „genauer arbeitenden“ Optiken bei LED-Leuchten deutlich besser möglich als bei den bisherigen, „konventionellen“ Leuchten. Die in Karlsruhe eingesetzten LED-Straßenleuchten strahlen kein Licht direkt in den „oberen Halbraum“ beziehungsweise Richtung Himmel ab, weshalb diese dem „Dark-Sky-Konzept“ zugeordnet werden können. Zudem ist im Zusammenhang zwischen LED und Insektenschutz zu erwähnen, dass LEDs keine UV-Strahlung aussenden. Dadurch ist die Anlockwirkung auf Insekten geringer als bei den früheren Lampentechnologien.

Darüber hinaus sind LED-Leuchtmittel aufgrund ihrer geringeren Oberflächentemperatur zudem nochmals deutlich „insektenfreundlicher“, als die zuvor oftmals eingesetzten Hochdruckdampflampen, die im Betrieb hohe Temperaturen entwickelt haben.
LED-Leuchten verfügen zudem über ein staubdichtes Gehäuse, so dass keine Insekten ins Innere der Leuchten gelangen können.

Wird die Straßenbeleuchtung in Karlsruhe nachts gedimmt?

Eine sogenannte Nachtabsenkung zu vorgegebenen, eingestellten Zeiten (zum Beispiel in den verkehrsärmeren Zeiten von 23:00 bis 06:00 Uhr) wird in Karlsruhe bereits seit Anbeginn in einzelnen, hierfür geeigneten Bereichen praktiziert.
Diese stellt eine kostengünstig realisierbare und nachhaltige Möglichkeit zur zusätzlichen Energieeinsparung dar.

Welche Lichtfarbe wird in Karlsruhe eingesetzt?

Aufgrund der Novellierung des Landesnaturschutzgesetzes wird seit März 2022 in Karlsruhe im Rahmen anstehender Erneuerungen und Neubaumaßnahmen künftig standardmäßig die Lichtfarbe „warmweiß“ mit einer Farbtemperatur von circa 3.000 Kelvin eingesetzt.

Davor fand für Straßenbeleuchtungsanlagen in Karlsruhe standardmäßig die Lichtfarbe „neutralweiß“ mit einer Farbtemperatur von etwa 4.000 Kelvin Verwendung. Gerade bei LED war dies unter anderem dem sinnvollen Kompromiss zwischen Energieeffizienz und Einsatzzweck geschuldet: Die Energieeffizienz von LEDs steigt mit zunehmender Farbtemperatur und „kühlere“ Lichtfarben werden bei gleicher Lichtleistung üblicherweise heller wahrgenommen.

Bis zu den oben genannten, erforderlichen Erneuerungsmaßnahmen bleiben bestehende, frühere Lichtfarben zunächst erhalten.
Eine besondere Ausnahme bilden übrigens Fußgängerüberwege, deren Lichtfarbe sich von der übrigen Straßenbeleuchtung gemäß der hierfür geltenden Richtlinie abheben soll. Hier kommt „kühleres neutralweises“ oder „tageslichtweißes“ Licht mit circa 5.000 bis 5.700 Kelvin zum Einsatz.

Wie wird mit dem Thema Nachhaltigkeit umgegangen?

Bei der Straßenbeleuchtung werden qualitativ hochwertige Anlagenbestandteile, zum Beispiel Masten und Leuchten, eingesetzt, die lange Lebensdauern zulassen. Durch den vorzugsweise modulartigen Aufbau von zum Beispiel Leuchten ist es möglich, einzelne Anlagenbestandteile im Rahmen von Reparaturen zu ersetzen oder Anlagen durch den Tausch von Komponenten an den aktuellen Stand der Technik anzupassen (Bsp. LED-Nachrüstung von Bestandsleuchten).
Die öffentliche Straßenbeleuchtung stellt einen wichtigen Bestandteil der Daseinsvorsorge dar. Deshalb achten wir besonders darauf, diese sicher, stabil, langlebig und nachhaltig zu betreiben.
Auch bei der Planung und Bauabwicklung wird darauf geachtet, dass Baumaßnahmen vorrangig koordiniert, also gemeinsam mit Maßnahmen anderer Sparten abgewickelt werden. Dadurch ist es möglich, den Ressourceneinsatz zu reduzieren und den Prozess nachhaltig zu gestalten.

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