Viertklässler beeindrucken mit künstlerischem Ideenreichtum und Gesellschaftskritik

03.08.2022

Die Gewinner*innen des 34. Malwettbewerbs der Stadtwerke Karlsruhe stehen fest. Seit 1988 richten die Stadtwerke Karlsruhe jährlich einen Malwettbewerb für Kinder aus, die das vierte Schuljahr an einer Karlsruher Grundschule besuchen. In diesem Jahr trafen zum Thema „Wasser ist Leben“ rund 738 gemalte Werke bei den Stadtwerken ein. Eine mehrköpfige Jury wählte nun aus der farbenfrohen Vielfalt die Bestplatzierten aus.

Siegerin des Malwettbewerbs 2022 ist die zehnjährige Juliana Steiner der Grundschule Daxlanden.
Siegerin des Malwettbewerbs 2022 ist die zehnjährige Juliana Steiner der Grundschule Daxlanden.

1. Platz: „Wasser ist wichtig, damit Wolken schweben.“

„Wasser ist wichtig, um zu überleben.
Wasser ist wichtig, um es den Armen zu geben.
Wasser ist wichtig, damit Pflanzen leben.
Wasser ist wichtig, damit Wolken schweben.“

Mit diesem selbst ausgedachten Gedicht verdeutlicht die Erstplatzierte, Juliana Steiner, zehnjährige Schülerin der Grundschule Daxlanden, den unschätzbaren Wert des Wassers. Ihre Worte unterstreicht sie mit einem eindrucksvollen Bild: In einer trockenen, gelben Wüste schwebt ein grünes Eiland, unten dunkle Erde mit Wurzeln, von oben stürzt ein Wasserfall in die karge Tiefe. Ein zartblühender Baum und Schilfgewächs nähren sich am Gewässer. Eine sehr gelungene künstlerische Kombination fand die Jury.

2. Platz: Die „Unterwasser-Dreckweg-Woche“

Die zweiplatzierte, neunjährige Mayla Marke, Schülerin der Evangelischen Jakobusschule, beschäftigt sich in ihrem Kunstwerk mit dem Thema „Geisternetze“, herrenlose Fischernetze, die durchs Meer geistern und dort zur Gefahr für Meeresbewohner werden oder die sich am Meeresgrund liegend langsam in winzige Plastikfasern auflösen und so zur Mikroplastik-Belastung der Meere beitragen. Ihr Bild trägt den Titel „Unterwasser-Dreckweg-Woche“. Es zeigt ein wunderschönes, buntes Korallenriff, in dem sich eine Meeresschildkröte in einem Netz verfangen hat. Ein Taucher kommt ihr zu Hilfe. Mayla wünscht sich, dass so etwas erst gar nicht passiert. „Mir ist wichtig, dass die Meere sauber sind. Mein Bild zeigt, dass man sich für die Meere einsetzen und auf sie aufpassen sollte“, so die Grundschülerin.

3. Platz: „Der Mensch breitet sich immer weiter aus.“

Der dritte Platz ging an den zehnjährigen Hermann Wrobel der Gutenbergschule. Kritisch zeigt er in seinem Kunstwerk die Ausbreitung des Menschen und dessen hohen Wasserverbrauch. Eine graue Betonwüste aus Hochhäusern breitet sich aus, seitlich trockener, rissiger Boden, lebloses Gewächs. Oben links im Bild Wasser, Fische, bunte Wiesen und Schmetterlinge. Es scheint, als ob dieser Teil des Bildes immer mehr zurückgedrängt wird. Beton und trockene Ödnis wirken dominant. Hermann mahnt in der Bildüberschrift: „Ohne Wasser kein Leben!“

Die ersten drei Preise wurden den Kindern persönlich übergeben. Die Stadtwerke überreichten der Gewinnerin Juliana Steiner einen Familiengutschein für den Europapark. Die zweitplatzierte Mayla Marke bekam ein kindgerechtes Tablet. Hermann Wrobel erhielt für den dritten Platz einen Scooter mit Helm und Schützern. Alle weiteren Preise nahmen den Postweg. Die Plätze 4 bis 10 erhielten eine SmartWatch für Kinder, die Plätze 11 bis 20 eine Jahreskarte für den Zoo und die Plätze 21 bis 30 ein CO2-Ralley-Spiel. Alle 738 Teilnehmer*innen erhielten einen Schlüsselanhänger mit einem kleinen Plüscheichhörnchen als Dankeschön fürs Mitmachen.


Über 21.000 Kinder reichten in den vergangenen 34 Jahren ihre Bilder ein. Für Susanne Dresen, Mitarbeiterin der Stadtwerke Karlsruhe und Koordinatorin des Malwettbewerbs, ist das jährliche Anschauen der Bilder immer ein ganz besonderer Moment: „Der Malwettbewerb ist für mich in jedem Jahr ein sehr berührendes Ereignis“, so Susanne Dresen, Mitarbeiterin der Stadtwerke Karlsruhe und Koordinatorin des Malwettbewerbs. „Zum einen staune ich immer wieder über die Vielfalt und Kreativität der Kinder, die Mühe, die hinter jedem einzelnen Kunstwerk steckt. Zum anderen machen mich die Bilder sehr nachdenklich: Die tiefe gesellschaftliche Kritik der jungen Menschen, ihr Wunsch nach einem besseren Umgang mit unserer Erde.“

Der zweite Platz ging an die neunjährige Mayla Marke der Evangelischen Jakobusschule.
Der zweite Platz ging an die neunjährige Mayla Marke der Evangelischen Jakobusschule.
Den dritten Platz erreichte der zehnjährige Hermann Wrobel, Gutenbergschule.
Den dritten Platz erreichte der zehnjährige Hermann Wrobel, Gutenbergschule.

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