Smart City: Stadtwerke zeigen intelligente Lösungen
22.03.2021
Versuchsfeld demonstriert, wie Parkraumverwalten, Straßenbeleuchtung und Bewässerung der Zukunft aussieht
Smart City zum Anfassen: Auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke Karlsruhe entstand seit vergangenem Herbst ein smartes Demolab für digitale Dienstleistungen. Verschiedene Sensoren kommen hierbei großflächig auf dem Außengelände des Unternehmens zum Einsatz. Ihre Daten werden in Echtzeit zusammengeführt und visualisiert. Ziel ist es, die vielseitigen Optionen smarter Anwendungen erfahrbar zu machen und ihre Verbreitung voran zu bringen.
Das Demolab ist keine starre Einrichtung, sondern ein Ort der Weiterentwicklung, des Ausprobierens und Demonstrierens. Es handelt sich um eine Versuchsstätte unter freiem Himmel, die sich über den ganzen Außenbereich des Betriebsgeländes erstreckt. „Wir testen und demonstrieren hier intelligente digitale Lösungen für nachhaltige Projekte in den Bereichen Parken, Straßenbeleuchtung, Umwelt, Sicherheit und Elektromobilität“, so Dr. Olaf Heil, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe. Sobald es die Situation wieder zulässt, soll das Gelände auch zu Präsentationszwecken für interessierte Betriebe geöffnet werden. So werden die smarten Lösungen erlebbar.
Das Demolab trägt zur Zukunftsfähigkeit der Stadt Karlsruhe auf ihrem Weg zur Smart City entscheidend bei. Der Fokus liegt darauf, effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozialer zu werden, um eine bessere Lebensqualität zu schaffen. „Das Ziel unseres Engagements ist es, Karlsruhe durch intelligente und digitale Lösungen noch lebenswerter und attraktiver zu machen. Initiativen wie das neue Demolab der Stadtwerke sind hierbei wichtige Meilensteine“, unterstreicht Erste Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Karlsruhe GmbH Gabriele Luczak-Schwarz.
Karlsruhe gehört zu Deutschlands Smarten Cities. Im Oktober 2019 landete die badische Metropole beim Digitalranking der deutschen Großstädte, dem Smart City Index des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom), auf dem zweiten Platz der intelligentesten Städte Deutschlands. 2020 belegte Karlsruhe mit der smartesten Verwaltung Deutschlands Rang fünf im Gesamtranking und ist im Rahmen der Smart City Alliance des Weltwirtschaftsforums als Pilotstadt beteiligt.
„Ein intelligenter technologischer Zugewinn in Zeiten des Klimawandels“
Ein Beispiel einer intelligenten Lösung ist das sogenannte Smart Irrigation - die intelligente Bewässerung: Als Teil des Demolabs befinden sich hierfür derzeit fünf Sensoren auf verschiedenen Grünflächen der Stadtwerke. Sie messen permanent den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und senden diese Daten an das intelligente Dashboard, eine Bildschirmoberfläche, die einfach und übersichtlich die aktuelle Situation in Echtzeit sowie ihre Historie darstellt. So können die städtischen Mitarbeiter oder Baumpaten genau sehen, ob eine Bewässerung gerade notwendig ist oder nicht. Werden die gewonnenen Daten mit einer Bewässerungsanlage verbunden, kann der Prozess der Bewässerung vollständig automatisiert werden.

An dieser Stelle endet jedoch nicht die Intelligenz des Systems. Es kann online die Situation mit den Wetterprognosen abgleichen. Wenn nun in den nächsten Stunden Regen ansteht, wird eben nicht bewässert. „Durch derartige Lösungen wollen wir das Leben nicht nur effizienter, sondern auch einfacher und in diesem Beispiel grüner machen.
Smart Irrigation Systeme schützen Pflanzen vor Trockenschäden und sparen gleichzeitig Wasser. Ein intelligenter technologischer Zugewinn in Zeiten des Klimawandels“, ist Dr. Olaf Heil überzeugt.
Ein weiteres Beispiel kommt aus dem Bereich Smart Parking: Um die Belegung von Parkplätzen permanent festzustellen, können Sensoren eingesetzt werden, die entweder aus einer bestimmten Höhe Parkflächen screenen oder auf dem Boden angebracht werden. Die so ermittelten Daten können in Parkleitsysteme als auch in Apps einfließen und auf öffentlichen Anzeigetafeln dargestellt werden. Neben der Mitteilung des Belegungszustands des Parkplatzes, besteht zudem die Möglichkeit Informationen über den Ladevorgang von Elektrofahrzeugen zu erfassen.