18.09.2020
Initiative trinkfair präsentiert Skulptur aus PET-Flaschen weist auf Umweltschäden durch Plastikmüll hin
Karlsruhe/Ettlingen – Kunst mit Nachhaltigkeits-Botschaft: Die Initiative „trinkfair“ hat in enger Zusammenarbeit mit den Schlossfestspielen Ettlingen ein Kunstprojekt angestoßen, mit dem auf die Folgen des Plastikmülls auf die Umwelt hingewiesen werden soll und dazu animieren will, vermehrt Wasser aus dem Hahn zu trinken. Während des Sommers wurde eine Skulptur aus
mehreren hundert nicht wiederverwertbaren PET-Flaschen geschaffen, die vom 18. bis 21. September im großen See der Günther-Klotz-Anlage der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die etwa
zwei Meter große Skulptur stellt eine Lotosblüte dar und soll vielschichtige Assoziationen im Spannungsverhältnis zwischen Natur, Wasser und Reinheit auf der einen sowie Müll, Plastik und
Umweltschäden auf der anderen Seite erzeugen.
Ende Oktober 2019 hat die gemeinnützige AG Fairantwortung gemeinsam mit den Stadtwerken Ettlingen und den Stadtwerken Karlsruhe die Kampagne „trinkfair“ gestartet. Sie hat das Ziel, der
breiten Öffentlichkeit die Vorteile von sauberem Trinkwasser aus dem Hahn nahezubringen. „Wer Wasser aus dem Hahn trinkt, kann nicht nur viel Geld sparen, sondern auch klimaschädliches CO2 und
Plastikmüll vermeiden“, betont Fairantwortung-Vorstand Alice Knorz. „Allein in Karlsruhe liegt das jährliche Einsparpotenzial durch den Konsum unseres Trinkwassers aus dem Hahn bei mehreren
Millionen Wasserflaschen. Zudem sparen wir durch unsere komplett klimaneutrale Trinkwasserversorgung rund 4.600 Tonnen CO2 pro Jahr ein“, betont Michael Homann, Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe. Diese Botschaft müsse immer wieder in das Bewusstsein der Menschen gebracht werden – am besten mit vielfältigen Aktionen.
Das befürwortet auch der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Das Projekt passe insgesamt sehr gut zum Engagement der Stadt Karlsruhe und seinen Bürgerinnen und Bürgern für
den Klima- und Umweltschutz. „Ich freue mich über die tolle Zusammenarbeit zwischen Kunst, Kultur, Wirtschaft und den Stadtwerken bei einem so wichtigen Thema", unterstreicht Mentrup.
„trinkfair“ und die Schlossfestspiele Ettlingen hatten für die Spielzeit 2020 eine Zusammenarbeit im Rahmen der Aufführungen angestrebt, deren Umsetzung aufgrund der Coronavirus-Pandemie jedoch nun auf 2021 verschoben wurde. Parallel dazu ist die Idee entstanden, eine Skulptur aus Plastikflaschen anzufertigen, um darauf aufmerksam zu machen, wie viel unnötiger Müll durch das
Trinken von Wasser aus PET-Flaschen entsteht. Neben der visualisierten Botschaft habe die Anfertigung der Skulptur noch einen weiteren positiven Effekt, wie der Geschäftsführer der
Stadtwerke Ettlingen, Eberhard Oehler, betont: „Die freischaffenden Künstler der Schlossfestspiele sind besonders von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Da die Arbeit selbstverständlich bezahlt wird, können wir zumindest einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten.“
Unter Federführung des Technischen Leiters und Bühnenbildners der Schlossfestspiele, Christian Held, erschuf der Bildhauer Murat Mutlu die Skulptur. Der Kontakt zu Mutlu entstand durch die
Zusammenarbeit mit den Schlossfestspielen, bei denen er als Bühnentechniker gearbeitet hat. Die PET-Flaschen sind wie eine teilweise geöffnete Lotosblüte arrangiert, die im Wasser schwimmt. Von der Lotosblume existieren weltweit nur zwei Arten. Sie gilt als Symbol der Reinheit, wächst sie doch
in trüben Tümpeln und bleibt dabei jedoch völlig sauber. Aufgrund ihrer Rarität, Symbolkraft, Vielseitigkeit und des selbstreinigenden „Lotos-Effekts“ steht die Lotosblume in starkem Kontrast
zum Material der Skulptur und ist deshalb die optimale Motivwahl. Eingesetzt wird die Skulptur später zu verschiedenen Anlässen und an unterschiedlichen Orten: Zum einen von den trinkfair-
Partnern, zum anderen auch von den Schlossfestspielen Ettlingen, die das Kunstwerk u.a. in das Bühnenbild zum Stück „The King and I“ im nächsten Jahr integrieren. Auf diese Weise wird auch bei
der Verwendung des Kunstwerks die Nachhaltigkeit gelebt.