Für seine Entwicklung der Laufmaschine im Jahr 1817 erntet der Karlsruher Karl von Drais zu seiner Zeit mehr Gespött als Erfolg. Erst als das Gefährt mit zwei Rädern, Lenkhebel und Sattel rund 40 Jahre später durch zwei Pedale ergänzt wird, schafft es den Durchbruch. Heute ist das Fahrrad aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und passt sich je nach Modell auch bestens an die individuellen Bedürfnisse an. Zwar dient es dabei nach wie vor in erster Linie der Mobilität, doch auch darüber hinaus lässt sich mit der Nutzung eines »Drahtesels« jede Menge bewegen.
Text: Sarah Knott
Portraits und Titelfoto: Anne-Sophie Stolz
Mountainbike, Lastenfahrrad, Pedelec … die Liste der heutigen Fahrradtypen ist lang. Welche Art sich am besten für mich eignet, hängt hauptsächlich davon ab, wofür ich es einsetzen möchte. Für sportliche Ausfahrten, den Transport von Kindern, den Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt – bei einer solch bunten Auswahl, wie es sie heute gibt, ist einfach für jede Gelegenheit etwas dabei. Kein Wunder also, dass das Fahrrad sich einer großen Beliebtheit erfreut. Gemessen zuletzt im Jahr 2022, zeigte sich der Bestand mit mehr als 80 Millionen in Deutschland so hoch wie nie zuvor. Netter Nebeneffekt: Mit einem Fahrrad komme ich nicht nur schnell und flexibel von A nach B, ich tue gleichzeitig auch noch etwas für meine Gesundheit und die Umwelt. »Das Radfahren vereint damit sowohl persönliche und gesellschaftliche Vorteile für eine zukunftsfähige und nachthaltige Mobilität (…)«, heißt es folglich in einer Forschungsarbeit der Hochschule Karlsruhe, »(…) und ist zentral für die Schaffung attraktiver und lebenswerter Städte und Gemeinden«.
»Das Fahrrad bedeutet mechanische Vollkommenheit. Als der Mensch das Fahrrad erfand, erreichte er den Gipfel seiner Errungenschaften. Hier war einmal ein Produkt des menschlichen Gehirns, das für seinen Benutzer vollkommen wohltuend wirkte und anderen weder Schaden noch Ärger brachte.«
Elizabeth West,
Hovel in the hills, 1977
Für mehr Mobilität vor Ort
In Karlsruhe scheint dieser Versuch bisher ganz gut aufzugehen: Bereits 2011 wurde die Stadt erstmals vom Land Baden-Württemberg als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet. Zuletzt schnitt sie 2022 auch im Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e. V. (kurz ADFC) hervorragend ab. Gelegen an vier wichtigen Radfernwegen sowie der »Paneuropa-Radroute«, gibt es hier schon seit über 40 Jahren ein Radnetzkonzept. Und zwar mit dem Ziel, die Anbindung an die Innenstadt sowie die Verknüpfung der Stadtteile untereinander stetig zu optimieren. Neben sogenannten Cityrouten oder Fahrradstraßen sollen auch Radschnellverbindungen zu einer Verbesserung der Mobilität beitragen. Wie genau? Indem sie es für Menschen attraktiver machen, auch Strecken von bis zu 15 Kilometern in ihrem Alltag gerne mit dem Rad zurückzulegen – beispielsweise ihren täglichen Weg zur Arbeit. Was Pendler*innen auf solchen Radschnellwegen erwartet: ausreichend Platz, keine Autos und kaum störende Kreuzungen. Einerseits, um schneller voranzukommen, andererseits, um sich dabei sicherer zu fühlen. Auch im innerstädtischen Bereich steht die systematische und umfassende Förderung von Rad- sowie auch Fußverkehr weit oben auf der Agenda. Damit Einzelne mit gutem Gefühl unterwegs sind, aber auch im Sinne der Gesellschaft: Es gibt dadurch weniger CO2-Emissionen, Staus, einen geringeren Lärmpegel und einfach viel mehr Platz auf den Straßen.
Safety First
Die zehn Gebote des sicheren Radfahrens vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) sollen helfen, sicherer durch den Straßenverkehr zu kommen.
Ein wenig Raum nehmen jedoch auch Fahrräder in Anspruch. Neben der baulichen Infrastruktur hat die Stadt daher auch ein besseres Angebot fürs Parken im Sinn. Johannes Schell vom Stadtplanungsamt Karlsruhe betont: »Die Menschen müssen ihr Fahrrad an der Quelle und am Ziel der Fahrt sicher abstellen können, daher werden pro Jahr bis zu 500 neue Fahrradständer errichtet.« 2024 sollen außerdem – sofern die Fördermittel dafür fließen – zahlreiche Servicestelen auf Schulhöfen errichtet werden, die kleine Reparaturen vor Ort ermöglichen. An der Hochschule Karlsruhe wurde das bereits in Form der sogenannten »HKA-Fahrradsäule« umgesetzt. Eigens entwickelt in unterschiedlichen Projektarbeiten (Link zum PDF der Forschungsarbeiten)des Studiengangs Fahrzeugtechnologie der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik, können Studierende an dieser kostenlos ihre Fahrräder reparieren. Wem das nötige Know-how fehlt, dem stehen Videos mit Anleitungen durch einen Fahrradcoach zur Ansicht zur Verfügung. Von der Technik über den Verkehr bis hin zur Infrastruktur wird an der HKA unter dem Namen »Fahrradlabor« regelmäßig zum Thema Fahrrad geforscht. Zuletzt wurden die Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mehrerer Fakultäten in einer Konferenz veröffentlicht.
Fahrradfahren: ein Privileg?
Nicht nur fehlendes Wissen, auch finanzielle Mittel können ein Problem darstellen. Oder sogar der Grund sein, sich gar nicht erst ein Fahrrad anzuschaffen. Schließlich empfiehlt der ADFC, für die regelmäßige Alltagsnutzung mindestens 500 Euro in ein Fahrrad zu investieren. Nur so sei damit eine ausreichend gute Funktion und Dauerhaltbarkeit gewährleistet. Wer das jedoch nicht aufbringen kann, ist in Karlsruhe bei BwB, kurz für »Bikes without Borders«, an der richtigen Adresse. Gelegen am Alten Schlachthof, bietet bei diesem Projekt ein Team aus ehrenamtlich Arbeitenden an zwei Terminen in der Woche gespendete Räder zum Verkauf für Bedürftige an. Die Preise fangen bei 15 Euro an und steigen dann je nach Qualität des Rads. Mit dem eingenommenen Geld werden wiederum Ersatzteile und Werkzeuge gekauft. Kostenlose Reparaturen können in der selbst gebauten Werkstatt eigenständig, bevorzugt aber zusammen mit der Kundschaft durchgeführt werden.
Bikes without borders
bietet an zwei Tagen der Woche gespendete Räder zum Verkauf an Bedürftige an.
Neben der Spende von Rädern sowie Einzelteilen freut sich das Bikes without borders auch stets über organisatorische Unterstützung.
Angebote in Karlsruhe
Lastenräder-Leihsystem
Lastenkarle
Gebrauchte Fahrräder
Radler Martin
Steinstraße 23
Radsport & Schlüsseldienst
Kaiserstraße 11
RadService-Punkte
Die Initiative RadKULTUR des Ministeriums für Verkehr BadenWürttemberg fördert die Einrichtung von RadService-Punkten.
Dort können mit Werkzeug und Luftpumpe kleinere Reparaturen und Sicherheitschecks durchgeführt werden. Alle Stationen hier
Ins Leben gerufen wurde das Projekt im Juli 2012 unter dem Dach des Freundeskreis Asyl e. V., um Geflüchtete und Migrant*innen in Karlsruhe mit Leihrädern zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam an Rädern zu arbeiten. Die Idee war, dass Radfahren den Aktionsradius erweitert und Freiheit und Selbstermächtigung bedeutet. Heute lernt deswegen ja auch fast jedes Kind, ob Mädchen oder Junge, ganz selbstverständlich das Fahrradfahren – zumindest in der westlichen Welt. Tatsächlich sind Frauen auf dem Fahrrad in einigen Ländern nicht gern gesehen, etwa in Saudi-Arabien und Afghanistan. Oder im Iran, wo 2016 sogar eine Fatwa, ein Rechtsgutachten eines islamischen Gelehrten, gegen die öffentliche Benutzung von Fahrrädern durch Frauen erteilt wurde. Eine sehr bedeutende Reaktion auf das Verbot: Unter dem Hashtag #IranianWomenLoveCycling reagierten mutige Frauen damals weltweit mit Protest, indem sie in sozialen Netzwerken Bilder von sich auf ihren Fahrrädern teilten.
»Ich stehe da und freue mich jedes Mal, wenn ich eine Frau auf einem Fahrrad sehe. Es gibt Frauen ein Gefühl von Freiheit und Selbstvertrauen.
Susan B. Anthony, 1896
Ein wertvoller Beitrag zur Emanzipation
Eine Bewegung mutiger Frauen brauchte es schon vor 150 Jahren, als es für das weibliche Geschlecht als äußerst unschicklich galt, sich auf die Pedale zu schwingen. Frauen, die es dennoch taten, mussten mit heftigen Vorurteilen rechnen. Schließlich passe eine solch körperliche Anstrengung einfach nicht zur Natur einer Frau, das Sitzen auf dem Sattel könne sie im schlimmsten Fall sogar unfruchtbar machen. Aber die Verlockung war größer, denn das Radfahren versprach doch so Wunderbares: Der Bewegungsradius vergrößerte sich um ein Vielfaches und eröffnete damit ganz neue, persönliche Möglichkeiten. Das Fahrrad hatte somit nicht nur einen praktischen Wert, es bekam vor allem auch eine starke symbolische Bedeutung. Sogar auf die Mode nahm es Einfluss. Um gut damit fahren zu können, legten die Frauen allmählich ihre Korsetts ab, kürzten ihre Röcke und schneiderten sich letztendlich Hosenröcke und Pluderhosen. Ein Meilenstein war schließlich 1889 die Entwicklung des ersten Damenrads mit einem niedrigen Durchstieg. Zwar wurden Frauen nach wie vor nicht wirklich darauf akzeptiert, immer mehr von ihnen trauten sich nun aber trotzdem, es auszuprobieren. Sorgten sie damit zunächst für öffentlichen Aufschrei, spielte ihr Aktionismus später eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Frauenbewegung.
Autofahrende müssen beim Überholen von Radfahrenden innerorts mindestens 1,5 Meter Seitenabstand einhalten. Außerorts und sobald Kinder auf dem Rad transportiert werden, sind es sogar 2 Meter.
Einer für alle, alle für einen
Leidenschaft und Engagement sind auch in der jetzigen Zeit noch sehr gefragt, wenn es darum geht, das Rad, beziehungsweise den Radverkehr, für alle zugänglicher und attraktiver zu gestalten. Als verkehrspolitischer Verein und weltgrößter Interessenverband von Radfahrenden gilt der ADFC. In Karlsruhe vertritt dieser seit über 40 Jahren die Interessen von Radfahrenden auf politischer und gesellschaftlicher Ebene. Dafür organisiert der Verein aus über 2.500 ehrenamtlichen Mitgliedern verschiedenste Aktionen und Services wie Fahrradcodierung zur Diebstahlprävention oder eine Fahrradschule für Erwachsene. Und wenn es sein muss, mischt man sich auch aktiv in die Verkehrspolitik ein: »Insgesamt hat Karlsruhe schon eine bessere Infrastruktur für Radfahrende als manche anderen Städte. Es gibt jedoch immer noch Bereiche, in denen Verbesserungen notwendig sind. Wir sehen insbesondere bei der Sicherheit von Radwegen und bei der Durchgängigkeit des Radwegenetzes Handlungsbedarf«, erklärt Vorstandsvorsitzende Katrin Hillenbrand. »Grundsätzlich fehlt noch der Mut, den Platz, besonders in der Innenstadt, gerechter zu verteilen.« Ein weiterer wichtiger Punkt: die bestehenden Baustellen. »Das etwa 100 km lange Radhauptroutennetz ist auch 19 Jahre nach Beschluss nicht fertig. Selbst die fertigen Routen haben Lücken, weil beispielsweise der Bordstein hätte versetzt werden müssen. Radwege enden noch viel zu oft im Nichts«, weiß Katrin Hillenbrand. Empfehlungen und Stellungnahmen zu Problemen wie diesem kann der ADFC bei den städtischen Planungsprozessen abgeben, zu denen er regelmäßig hinzugezogen wird. Zwei Mal jährlich nimmt der Verein zudem gemeinsam mit Vertretungen der städtischen Ämter bei einer geplanten Radtour einen bestimmten Stadtteil genauer unter die Lupe. Dabei möchte man vor Ort herausfinden, wo noch Handlungsbedarf besteht. Der Einsatz scheint Früchte zu tragen: »Trotz einer Verdoppelung des Radverkehrsanteils innerhalb von zehn Jahren sind die Unfallzahlen in etwa gleich geblieben. Das bedeutet, das Radfahren ist sicherer geworden. Dazu hat mutmaßlich vor allem die Entschärfung einiger Unfallschwerpunkte beigetragen.« Wer sich selbst gern einbringen möchte, hat beim ADFC die Wahl: »Die Möglichkeiten, sich bei uns zu engagieren, sind vielfältig. Zum Beispiel im Bereich der Tourenleitung, in der Kinder- und Jugendarbeit oder in der Selbsthilfewerkstatt. Wer sich konkret für Radpolitik interessiert, findet auch hier ein tolles Team, das sich über Unterstützung freut.«
Lust im ADFC mitzuwirken?
Mehr zur Mitgliedschaft und dem bunten Angebot des ADFC Karlsruhe
Gut zu wissen!
Mit dem Fahrrad darf auf öffentlichen PKW-Stellplätzen (auch kostenpflichtigen) geparkt werden, ohne zahlen zu müssen. Das Parken auf dem Gehweg ist ebenfalls erlaubt, solange dadurch nicht der Weg für Menschen zu Fuß und mit Rollstuhl versperrt wird.
Zwei Fahrräder dürfen auf Straßen nebeneinander fahren, wenn der Verkehr nicht behindert wird.
Kinder bis zu acht Jahren sind verpflichtet, auf dem Gehweg zu fahren, sofern kein eigener Radweg vorhanden ist. Begleitende Aufsichtspersonen (ab 16 Jahren) dürfen dabei ebenfalls den Gehweg nutzen. Erlaubt ist das Fahren dort bis zur Vollendung des zehnten Lebensjahres.
Wer mit dem Fahrrad einen Zebrastreifen überqueren möchte, hat nur Vorrang, wenn er vorher absteigt.
Auf dem Gepäckträger dürfen nur Kinder bis zu einem Alter von sieben Jahren in einem für sie passenden Sitz mitfahren.
Einbahnstraßen dürfen mit dem Rad in Gegenrichtung nur bei Kennzeichnung mit dem Zusatzschild »Radfahrer frei« befahren werden.
In der Fußgängerzone mit Radfahrverbot darf das Fahrrad als »Tretroller« genutzt werden, was bedeutet, dass beide Hände am Lenker und ein Fuß auf dem Pedal sein muss, während der andere zum Antrieb genutzt wird.
Parken rechts Autos auf der Straße, müssen Radfahrer*innen wegen der Autotüren mindestens einen Meter Abstand einhalten. Bei Bedarf können sie dann auch die Mitte der Fahrbahn nutzen.
Ein Auto darf rechts vom Fahrrad überholt werden, wenn es steht. Sobald es fährt oder gar nur rollt, ist das Passieren verboten.
Gemeinsam auf die Straße
Neben dem Einsatz in Vereinen haben sich weitere Initiativen in der Radfahrszene etabliert. Bei Aktionen der Critical Mass (englisch für kritische Masse) zum Beispiel finden sehr große Gruppen aus nicht motorisierten Verkehrsteilnehmenden zusammen und machen sich gemeinsam auf den Weg durch die Straßen. Dabei verhalten sie sich stets konform zur Straßenverkehrsordnung. Denn sie möchten zwar möglichst viel Aufsehen erregen, doch vor allem soll die Bewegung eins: unterstreichen, dass auf Radfahrende genauso viel Rücksicht genommen werden muss wie auf das Auto. Den Startschuss zur Critical Mass gab es 1997 in Berlin, heute macht sie unter dem Motto »Wir behindern nicht den Verkehr. Wir sind der Verkehr!« weltweit auf die Benachteiligung im Straßenverkehr aufmerksam. Mit vereinten Kräften möchte man auch mit dem Wettbewerb STADTRADELN etwas erreichen. Die 2008 gestartete Kampagne des Netzwerks Klima-Bündnis ruft einmal im Jahr sowohl Bürger*innen als auch Kommunalpolitiker*innen dazu auf, in einem Zeitraum von 21 Tagen möglichst viele Wege im Alltag mit dem Fahrrad zu bewältigen.Damit weisen sie auf die hohe Präsenz von Radfahrenden im Straßenverkehr hin und setzen sich gleichzeitig für den Klimaschutz ein. So sparten 2023 in Baden-Württemberg mehr als 220.000 Radelnde ganze 7.951 Tonnen CO2 ein.
Sportlich, sportlich
Wer radelt, trägt also etwas zum Schutz unserer Umwelt bei. Doch damit nicht genug! Denn es ist längst erwiesen, dass es auch die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden äußerst positiv beeinflusst. Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) genügen dafür bereits 30 Minuten Bewegung täglich. Während das für die einen schon mit dem Weg zur Arbeit und zurück erledigt ist, sind andere nach einer halben Stunde erstmal richtig warmgelaufen. Und wo ließe sich das besser ausleben als in einem Radsportverein? Denn da tut man vor allem eins: Man radelt aus Leidenschaft. Vor über 20 Jahren entstand in einem ebenfalls leidenschaftlichen Radkurierverein, der damaligen Karlsruher »die soffi«, die Idee für das bekannte Turmbergrennen, bei dem es für Hobbyradler*innen und Spitzensportler*innen auf Zeit rauf auf den Durlacher Hausberg geht.
Tagestouren mit dem Fahrrad rund um Karlsruhe
Karlsruhe ist eine ideale Ausgangsbasis für Fahrradtouren in der näheren Umgebung, in den Schwarzwald, den Kraichgau, die Pfalz oder das Elsass.
Radfernwege von Karlsruhe aus
Die vier bekannten Radfernwege sind der »Badische Weinradweg«, die »Veloroute Rhein/Rheinradweg«, der »Schwarzwaldweg« und der »Stromberg-Murrtal-Radweg«.
Radtouren planen leicht gemacht
Wer eine Tour planen möchte, gibt Start- und Zielpunkt im Radroutenplaner ein und bekommt einen passenden Weg vorgeschlagen.
Raus aus der Stadt
Aus »die soffi« wurden schließlich die Radsportabteilung der Karlsruher Lemminge. Selbst bezeichnen diese sich am liebsten als »Verein für Ausdauersport«, bestehend aus den Abteilungen Triathlon, Skilanglauf und Radsport. Mitglieder können folglich auch an sämtlichen Trainings und Aktivitäten teilnehmen. Im Bereich des Radfahrens geht es dafür von Anfang April bis Ende September an einem festen Termin auf die Straße. Eingeteilt wird in zwei bis drei Gruppen, die sich je nach Leistungsanforderung hinsichtlich Streckenlänge und Trainingsintensität unterscheiden. Was alle gemeinsam haben: Das Wesentliche passiert möglichst außerhalb der City. »Als Sportler*innen müssen wir sagen, dass die Stadt kein Trainingsgebiet ist. Unsere Treffpunkte liegen daher weitestgehend im Umland«, betont Vereinsmitglied Clemens Hartmann. Entscheidend ist dabei das Trainingsziel, aber auch die Witterung und Befahrbarkeit in großen Gruppen sind ausschlaggebend. Saskia Haug aus dem Vorstand hebt hervor:« In Karlsruhe hat man ja das Glück, in allen Himmelsrichtungen schöne und für alle Trainingsprogramme passende Radstrecken zu finden: Im Südosten und bergig der Schwarzwald, im Nordosten und hügelig der Kraichgau, im Nordwesten die Pfalz und im Südwesten das Elsass – oder einfach flach am Rhein entlang.«
Hoch hinaus!
Dieses Mal geht es am 16. Juni 2024 fürs 21. Turmbergrennen auf den Durlacher Hausberg. Anmeldung online unter
Unglaublich vielseitig, das Fahrrad
Wer radelt, trägt also etwas zum Schutz unserer Umwelt bei. Doch damit nicht genug! Denn es ist längst erwiesen, dass es auch die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden äußerst positiv beeinflusst. Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) genügen dafür bereits 30 Minuten Bewegung täglich. Während das für die einen schon mit dem Weg zur Arbeit und zurück erledigt ist, sind andere nach einer halben Stunde erstmal richtig warmgelaufen. Und wo ließe sich das besser ausleben als in einem Radsportverein? Denn da tut man vor allem eins: Man radelt aus Leidenschaft. Vor über 20 Jahren entstand in einem ebenfalls leidenschaftlichen Radkurierverein, der damaligen Karlsruher »die soffi«, die Idee für das bekannte Turmbergrennen, bei dem es für Hobbyradler*innen und Spitzensportler*innen auf Zeit rauf auf den Durlacher Hausberg geht.
»Think of bicycles as rideable art that can just about save the world.«
»Betrachten Sie Fahrräder als fahrbare Kunst, die die Welt retten kann.«
Grant Petersen