Voraussichtlich wird es ab Mitte 2025 einen konkreten Fahrplan für die zukünftige Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Karlsruhe geben. Bereits im Laufe des Jahres 2024 ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen. Dabei orientiert sich unsere Planung an den Vorgaben der Kommunalen Wärmeplanung der Stadt Karlsruhe. Jedes potenzielle Gebiet wird genau untersucht und festgelegt, in welchem Zeitraum und mit welcher Priorität der Anschluss an das Fernwärmenetz erfolgt. Nach Fertigstellung unserer Planung werden wir Sie über die Ergebnisse informieren.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist ein Anschluss an das Fernwärmenetz nur entlang der bestehenden Versorgungsleitungen möglich. Über unseren Onlinenetzplan können Sie schon jetzt prüfen, ob Sie Ihr Gebäude an die Fernwärme anschließen lassen können.
Bitte beachten Sie, dass in folgenden Stadtgebieten auch langfristig kein Ausbau des Fernwärmenetzes von der Stadtwerke Karlsruhe geplant ist:
Die Stadtwerke Karlsruhe arbeitet aktuell an einer konkreten Ausbaustrategie für die zukünftige Fernwärmeversorgung und benennt welches Gebiet wann erschlossen werden soll.
Bis die Strategie ausgearbeitet ist, prüfen wir die Ausbaumöglichkeiten auf Anfrage. Ihre Anfrage können Sie hier stellen.
Es gelten dabei nachstehende Zeitpläne:
Die Fernwärme besteht überwiegend aus industrieller Abwärme. Darüber hinaus wird über Kraft-Wärme-Kopplung¹ und Erdgaseinsatz Wärme erzeugt. Die genaue Zusammensetzung sowie den Primärenergiefaktor und die CO2-Emissionen finden Sie hier.
¹ Durch die Kraft-Wärme-Kopplung kann die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme verwendet und nutzbar gemacht werden.
Ja! Denn die Fernwärme stammt zu rund 90 Prozent aus industrieller Prozessabwärme und Kraft-Wärme-Kopplung¹. Hauptlieferanten der Abwärme sind die Mineraloelraffinerie MiRO, das Rheinhafen-Dampfkraftwerk der Energie Baden-Württemberg AG (RDK8 der EnBW) und die Papierfabrik Schwarz (früher Stora Enso Maxau). Aus allen drei Anlagen wird die anfallende Abwärme effizient für die Fernwärmeversorgung genutzt, die sonst verloren ginge. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt und das Klima.
Nur wenn die Liefermengen aus den genannten Anlagen nicht ausreichen, erzeugen die Stadtwerke selbst mit einem Heizkraftwerk und zwei Heizwerken Wärme. Für diese Art der Fernwärme-Herstellung setzen die Stadtwerke fossiles Erdgas ein. Diese zusätzlich produzierte Fernwärme ist weniger energieeffizient, da sie extra hergestellt werden muss und nicht, wie im Falle der industriellen Abwärme, ohnehin existiert.
Für die Zukunft sind bereits weitere klimafreundliche Wärmeerzeuger in Planung.
¹ Durch die Kraft-Wärme-Kopplung kann die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme verwendet und nutzbar gemacht werden.
Fernwärme besteht zu einem Großteil aus industrieller Abwärme in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung¹ (KWK). In Kraft-Wärmekopplungsanlagen entsteht bei der Herstellung von Strom, Abwärme, die für die Fernwärme genutzt wird. Sowohl die Nutzung der industriellen Abwärme, die sonst ungenutzt verloren gehen würde, als auch die KWK-Wärme tragen so zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und damit zum Schutz von Klima und Umwelt bei.
Außerdem haben wir Ihnen nachstehend weitere Vorteile zur Fernwärme aufgelistet:
¹ Durch die Kraft-Wärme-Kopplung kann die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme verwendet und nutzbar gemacht werden.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist unsere Fernwärme noch nicht Co2-neutral. - Jedoch im Vergleich zu anderen Heizenergien schon ein ganzes Stück besser!
Den Primärenergiefaktor der Karlsruher Fernwärme finden Sie hier.
Derzeit prüfen wir die Einbindung weiterer umweltfreundlicher Wärmeerzeuger wie z.B. Großwärmepumpe, Biomasse-Anlagen, Geothermie, wasserstoffbasierte Anlagen oder die Einbindung weiterer Abwärme-Quellen), um Sie zukünftig mit Co2-neutraler Wärme beliefern zu können.
Bis spätestens 2045 stehen wir gesetzlich in der Pflicht, das Netz vollständig mit Wärme aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme zu speisen. Wir haben es uns als Ziel gesetzt, dies bereits bis 2040 zu erreichen.
Bei Wohnungseigentümergemeinschaften stellt die Hausverwaltung stellvertretend für die Eigentümergemeinschaft eine Anfrage für die Fernwärmeversorgung.
Nach Prüfung unseres Onlinenetzplans kann die Hausverwaltung gerne hier eine Anfrage bei uns stellen.
Die Kosten für die Fernwärme ergeben sich aus einem Einmalbetrag zur Herstellung des Fernwärmehausanschlusses (1) und der anschließenden Wärmebelieferung (2).
Anhand Ihres festgelegten Anschlusswertes können Sie mit Hilfe der optimalen jährlichen Benutzungsstunden von 1.250 Stunden Ihren individuellen Verbrauch errechnen:
Beispielrechnung:
Preisbestandteil | Verbrauch o. Anschlusswert je Abrechnungszeitraum | Umrechnung | Ergebnis |
---|---|---|---|
Arbeitspreis in ct/kWh | 37.500 kWh/a | : 100 | € pro Jahr |
+ Emissionspreis in ct/kWh | 37.500 kWh/a | : 100 | € pro Jahr |
+ Leistungspreis in €/Jahr | 30 kW | € pro Jahr | |
+ Grundpreis in €/Monat | 12 Monate | € pro Jahr |
= Ihre Jahreskosten für die Fernwärmebelieferung in €
Die jeweils aktuell geltenden Preise finden Sie hier.
Sofern Sie bereits eine zentrale Heizungsanlage in Ihrem Objekt installiert haben, ist der Umstieg auf die Fernwärme normalerweise problemlos möglich. In der Regel kann der bisherige Heizkessel entfernt und die Heizwasserrohre des Gebäudes an die neue Fernwärmestation angeschlossen werden.
Ein hydraulischer Abgleich¹ des Heizungssystems ist - unabhängig von der bisherigen Beheizung - ratsam. Diese Prüfung kann durch Ihren Heizungsinstallateur durchgeführt werden.
Zusätzlich gilt es zu prüfen, ob der Warmwasserbereiter weiterverwendet werden kann oder ausgetauscht werden sollte - gleiches gilt für Heizwasserpumpen. Wenn ältere Pumpen verbaut sind, macht es unter Umständen Sinn, diese durch Hocheffizienzpumpen zu tauschen.
Sofern das Gebäude derzeit eine dezentrale Beheizung hat, ist die Heizanlage zwingend zu zentralisieren. Die zusätzliche Zentralisierung der Warmwasserbereitung ist optional.
Der Umbau geht mit größerem Aufwand einher. So müssen vom zukünftigen Heizungskeller, Heizwasser- und Warmwasserrohre zu den Wohnungen verlegt und bei Bedarf ein zentraler Warmwasserbereiter installiert werden.
Für die Zentralisierung Ihrer Heizung sind Sie selbst verantwortlich. Bitte wenden Sie sich mit diesem Anliegen an Ihren Heizungsinstallateur.
In beiden Fällen sind die Vorgaben unserer aktuell geltenden technischen Anschlussbedingungen (TAB) zu erfüllen.
¹ Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizflächen gleichmäßig versorgt werden.
Der Anschluss an die Fernwärme ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Die Kosten sind u.a. abhängig von der Entfernung Ihres Gebäudes zu unserer bestehenden Fernwärmeleitung, von der Leitungsführung und von bereits verlegten Kabeln und Rohren im Erdreich.
Aus diesem Grund können wir hierzu leider keine pauschale Antwort geben. Bei konkretem Interesse prüfen Sie bitte die Verfügbarkeit der Fernwärme an Ihrem Objekt über unseren Onlinenetzplan und stellen uns im Nachgang hier eine Anfrage. Wir melden uns danach bei Ihnen und können sämtliche Details individuell besprechen.
Bei einem Anschluss an ein Wärmenetz werden die anfallenden Kosten auf der Sekundärseite von der Bundesregierung gefördert. Dabei erfüllt die Karlsruher Fernwärme die geltenden Voraussetzungen.
Nähere Infos zur staatlichen Förderung erhalten Sie über Ihren Energieberater oder direkt auf der Homepage des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Genaues Hinschauen kann sich lohnen! Ihre Heizkostenberechnung wird im Wesentlichen von zwei Faktoren beeinflusst:
Jede eingesparte Kilowattstunde hilft! Mit diesen einfachen Tipps etwa können Sie im Winter Wärmekosten sparen:
Prinzipiell ja, denn der Leistungspreis ist ein Preisbestandteil Ihrer Heizkostenabrechnung und hängt von der Anschlussleistung Ihres Fernwärmeanschlusses ab. Ist Ihre Anschlussleistung zu hoch eingestellt, zahlen Sie zu viel für Ihre Wärme. Ob Ihre aktuelle Anschlussleistung Ihrem Wärmebedarf entspricht, können Sie von Ihrem Heizungsinstallateur überprüfen lassen. Bitte beachten Sie, dass die Anschlussleistung im Verantwortungsbereich des Kunden liegt.
Sie sind Mieter? Dann sprechen Sie bitte Ihren Vermieter an. Nur der Hauseigentümer bzw. Objektverwalter ist berechtigt eine Anpassung der Anschlussleistung zu beauftragen.
Als ein Indikator für eine optimale Anschlussleistung dienen die sogenannten jährlichen Vollbenutzungsstunden.
Diese Stunden können Sie ganz einfach selbst ausrechnen:
Vollbenutzungsstunden = Jahresverbrauch in kWh : Anschlussleistung in kW
Bitte achten Sie darauf, dass Sie bei der Überprüfung Ihres Anschlusswertes immer den Jahresverbrauch (etwa 365 Tage) heranziehen. Ihren Anschlusswert finden Sie in der Betragsberechnung auf Seite 2.
Bitte achten Sie darauf, dass Sie bei der Überprüfung Ihres Anschlusswertes immer den aktuellen Anschlusswert heranziehen. Dieser ist an letzter Position aufgeführt.
Anhand der errechneten Vollbenutzungsstunden erhält jeder Fernwärmekunde einen ersten Eindruck, ob seine Fernwärmeübergabestation effizient genutzt wird oder Potenzial zur Reduzierung der Anschlussleistung besteht.
Bitte beachten Sie: Die Vollbenutzungsstunden sind nur eines von mehreren Kriterien und geben lediglich einen Hinweis, ob weitere Untersuchungen Ihrer Fernwärme-Übergabestation und Ihres Heizverhaltens notwendig sind. Bei Passivhäusern und Niedrigenergiehäusern können die Vollbenutzungsstunden bspw. abweichen.
Vollbenutzungsstunden | Nutzungsgrad |
---|---|
> 1.500 | Ihr Anschlusswert ist ggf. zu gering und sollte von Ihrem Heizungsinstallateur überprüft werden |
1.200-1.500 | Effiziente Anschlussnutzung |
800-1.200 | Mittlere Anschlussnutzung. Maßnahmen zur Verbesserung sind evtl. möglich. |
Unter 800 | Optimierungspotenzial vorhanden. Lassen Sie sich von Ihrem Heizungsinstallateur beraten. |
Vollbenutzungsstunden = Jahresverbrauch in kWh : Anschlussleistung in kW
Bitte achten Sie darauf, dass Sie bei der Überprüfung Ihres Anschlusswertes immer den Jahresverbrauch (etwa 365 Tage) heranziehen. Ihren Anschlusswert finden Sie in der Betragsberechnung auf Seite 2.
Bitte achten Sie darauf, dass Sie bei der Überprüfung Ihres Anschlusswertes immer den aktuellen Anschlusswert heranziehen. Dieser ist an letzter Position aufgeführt.
Wenn Sie Ihre Vollbenutzungsstunden berechnet haben und sich daraus ein Optimierungspotenzial erkennen lässt, beauftragen Sie bitte einen qualifizierten Fachbetrieb (Heizungsinstallateur), damit er eine Heizlastberechnung nach DIN EN12831 (Normheizlast) erstellt. Anhand dieser Heizlastberechnung kann festgestellt werden, ob Ihre Anschlussleistung richtig eingestellt ist.
Folgende Kosten fallen für Sie in etwa an:
Möchten Sie eine Anpassung Ihrer Anschlussleistung vornehmen, füllen Sie bitte unser Kontaktformular aus.
Nach einer ersten internen Abschätzung werden wir uns bei Ihnen zurückmelden, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Bitte beachten Sie: Eine Änderung des Anschlusswertes können Sie nur als Gebäudeeigentümer bzw. mit einer entsprechenden Vollmacht veranlassen.