Hier entstehen die Pläne für die Trinkwassergewinnung
Karlsruhes Wasserversorgung ist gigantisch, komplex und technisch herausfordernd – und meist unsichtbar. Ohne schnell greifbare, exakte und aktuelle Pläne wäre sie schlichtweg gefährdet.
Eine neue Leitung in den Wasserwerken oder Hochbehältern, ein neuer Schacht, eine neue Pumpe? Kein Problem, solange Wasser hindurchfließt, ist Sonja Roßwag die Ansprechpartnerin für die Planung. Die 42-jährige gelernte Maschinenbaumechanikerin kümmert sich auch darum, alte Pläne der Wasserwerke, Hochbehälter und Druckerhöhungsanlagen auf dem neuesten Stand zu halten.
PFLEGEN
Insgesamt gibt es rund 30.000 Pläne, in denen die Anlagen der Karlsruher Trinkwassergewinnung der Stadtwerke dokumentiert sind. Das reicht von Übersichtsplänen bis hin zu detaillierten Ausarbeitungen von Wasserwerken, Hochbehältern, Rohrleitungen bis zu Schächten und Druckerhöhungsanlagen. Was früher alles auf Papier festgehalten wurde, gibt es jetzt digital. Das vereinfacht die Arbeit mit den Planungsunterlagen. Denn manchmal werden Bauwerke verändert und das muss dann in älteren Plänen auch nachgetragen werden. Manches Gebäude ist zwischenzeitlich abgerissen, auch das muss dokumentiert werden.
ÜBERBLICKEN
Heute ist es ihre Aufgabe, einerseits neue Anlagen zu planen oder den Austausch sowie die Ertüchtigung alter Anlagen vorzubereiten. Was Sonja Roßwag gemeinsam mit den Ingenieuren in ihrem Team erarbeitet, geht in der Folge an ein Baubüro, das die technischen Details prüft und bei Bedarf ergänzt. Dann gehen die Unterlagen zur Genehmigung an die Behörden, bevor die Planung des eigentlichen Baus startet.
PLANEN
Zu Papier greift sie nur noch selten: Sonja Roßwag plant neue Projekte rund ums Wasser digital.
DIGITALISIEREN
»In dem alten Material finde ich manchmal kuriose Formulierungen, auch Sütterlinschrift musste ich schon entziffern«, schmunzelt Sonja Roßwag. Sie hat vor bald 25 Jahren bei den Stadtwerken Karlsruhe ihre Ausbildung gemacht und war in den ersten Jahren als Inspekteurin im Bereich Wasser tätig. Das bedeutet, dass sie in festem Turnus gemeinsam mit einer Kollegin oder einem Kollegen alle Leitungen und Gebäude abfuhr, um diese auf Schäden, Leckagen, Vandalismus und andere Störungen zu überprüfen. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder kam ihr die profunde Kenntnis der verschiedenen Standorte zugute: Sie erhielt die Aufgabe, sich um die Digitalisierung des großen Aktenbestandes zu kümmern und sich dann in die Erstellung von Plänen mit CAD-Programmen einzuarbeiten.