25.04.2024
Karlsruhe macht´s gegen Kinderarmut
Unter dem Motto „Du sparst, wir spenden“ startete Ende Oktober 2023 die Energiespar- und Spenden-Kampagne „Karlsruhe macht´s“ der Stadtwerke Karlsruhe. Die Aktion hatte sich zwei Ziele gesetzt: Gemeinsam den Karlsruher Energieverbrauch senken und die Kinderarmut in der Region bekämpfen. Mit einem finalen Spendenaufkommen von 50.000 Euro und einer Energieeinsparung von 20 Prozent im Bereich Erdgas kann sich das Ergebnis der Kampagne am Ende der Heizperiode sehen lassen. Der Spendentopf wurde in feierlichem Rahmen an zwei gemeinnützige Karlsruher Organisationen, die Hanne-Landgraf-Stiftung und den Sportkreis Karlsruhe e.V., überreicht.
Zu Beginn der Kampagne Karlsruhe macht’s legten die Stadtwerke einen Basisbetrag von 25.000 Euro in den Spendentopf. Für jedes weitere in Karlsruhe eingesparte Prozent an Erdgas erhöhte der Energieversorger den Spendenbetrag um 1.000 Euro. Die Idee dahinter: Karlsruher Bürgerinnen und Bürger konnten so den Spendenbetrag Stück für Stück gemeinsam erhöhen, indem sie sparsam mit ihrem Gasverbrauch umgingen. Weitere rund 5.000 Euro Spendengelder kamen durch das #moments-Programm der Stadtwerke zusammen. Dabei zielte die Kampagne auf einen Dreiklang ab: Das Klima schützen, die Haushaltskasse der Bürgerinnen und Bürger schonen und einen Beitrag gegen Kinderarmut in der Stadt und der Region leisten.
„Die Stadtwerke Karlsruhe, deren Kernaufgabe es ist, die Bevölkerung mit Energie und Trinkwasser zu versorgen, sehen sich zugleich der Gemeinschaft besonders verpflichtet“, so Erste Bürgermeisterin und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stadtwerke Gabriele Luczak-Schwarz. „Die Stadtwerke sind ein maßgeblicher Motor der Energiewende vor Ort und engagieren sich darüber hinaus bereits seit Längerem in unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel dem Breitensport. Die Kampagne Karlsruhe macht’s knüpft nahtlos an dieses Engagement an und setzt ein starkes Zeichen der Solidarität, weil Familien und vor allem Kinder damit unterstützt werden.“
Spendentopf geht an Hanne-Landgraf-Stiftung und Sportkreis Karlsruhe e.V.
Den Inhalt des Spendentopfs in Höhe von 50.000 Euro überreichten die Geschäftsführenden der Stadtwerke Karlsruhe Iman El Sonbaty und Michael Homann gemeinsam an die Vorsitzende der Hanne-Landgraf-Stiftung Monika Storck und den stellvertretenden Vorsitzenden des Sportkreis Karlsruhe e.V. Michael Dannenmaier. „Ich bin unglaublich dankbar für das Engagement aller Beteiligten!“, so El Sonbaty. „Durch das engagierte Handeln vieler Menschen haben wir es geschafft, einen bedeutenden Beitrag gegen Kinderarmut zu leisten und gleichzeitig das Bewusstsein für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Energie zu schärfen.“
Im Einsatz für die Chancengleichheit aller Kinder in Karlsruhe
Die Vorsitzende der Hanne-Landgraf-Stiftung Monika Storck zeigte sich sehr dankbar über die Spende: „Mit der großartigen Unterstützung aus der Aktion Karlsruhe macht´s der Stadtwerke können wir ein bisschen durchatmen. Mit dem Spendenbetrag in Höhe von 25.000 Euro lassen sich in diesem Jahr mindestens 100 Anträge auf Individualhilfe finanzieren.“
Eine individuelle Direkthilfe bedeutet für von Armut betroffene Kinder und Jugendliche zum Beispiel eine inhaltliche oder finanzielle Unterstützung in vielen Bereichen ihres Alltags, wie Ernährung, Kleidung, Hygiene und Gesundheit, soziale und kulturelle Teilhabe sowie Bildung. Die Unterstützung beinhaltet zudem die Förderung von Talenten. Aktuell sind knapp 5.000 Kinder und Jugendliche in Karlsruhe von Armut betroffen, deren Eltern weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung haben. Allein im vergangenen Jahr erreichten über 300 Anträge auf Individualhilfe die Stiftung, berichtet die Vorsitzende der Hanne-Landgraf-Stiftung Monika Storck. Das ist eine Verdreifachung im Vergleich zu den letzten Jahren. Hinter jedem einzelnen Antrag stehe ein persönlicher Hilferuf, weiß Storck.
Die Kinderarmut in Karlsruhe sichtbar zu machen, hält Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und gleichzeitig Schirmherr der Hanne-Landgraf-Stiftung für dringend notwendig. „Nur durch die Sichtbarkeit wird auch ein Bewusstsein in der Gesellschaft geschaffen“, so Mentrup. „Am Beispiel von guten Aktionen wie Karlsruhe macht´s und dem Engagement zahlreicher Karlsruher Bürgerinnen und Bürger zeigt sich unsere Karlsruher Solidarität; unser gesellschaftlicher Zusammenhalt, der auch in herausfordernden Zeiten und Situationen greift.“
Im Einsatz für Sport und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Die andere Hälfte des Spendengeldes ging an den Sportkreis Karlsruhe e.V. Der Verein betreut über 460 Vereine aller Sportarten mit mehr als 173.000 Mitgliedern. Er setzt sich für die gesellschaftspolitische, soziale und gesundheitspolitische Bedeutung des Sports und hierbei auch für die Förderung und Unterstützung der Jugendarbeit in den Vereinen ein. „Sport trägt ganz wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, so Michael Homann, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke und Schirmherr des Sportkreis Karlsruhe. „Wegen der Funktion als Multiplikator schien uns der Sportkreis als Partner für die Kampagne Karlsruhe macht’s besonders geeignet. Unser Ziel war es, mit den Spenden möglichst passgenau die Vereine zu erreichen, die Angebote für Kinder und Jugendliche machen, die aus einkommensschwachen Familien kommen.“ Michael Dannenmaier, stellvertretender Vorsitzender des Sportkreis Karlsruhe e.V. freut sich gleichfalls über die Spende: „Wir werden mit den Geldern Vereine unterstützen, die Kindern und Jugendlichen mit dem Karlsruher Pass eine Mitgliedschaft zum halben Preis gewähren und werden zudem ein Projekt zur Energieeinsparung realisieren.“
Gemeinsam den Karlsruher Energieverbrauch senken
Mit der zweiten Mittelverwendung schlägt der Verein wieder den Bogen zum weiteren Ziel der Kampagne: Gemeinsam den Karlsruher Energieverbrauch senken. „Ganze 20 Prozent sparten die Karlsruherinnen und Karlsruher gemeinsam im Bereich Erdgas in der vergangenen Heizperiode ein“, berichtet Michael Homann. „Das sind fast 285.000 Megawattstunden weniger Verbrauch als vor der Energiekrise.“ Eine Summe mit der sich durchschnittlich 14.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang heizen ließen. Umgerechnet in CO₂bedeutet die Erdgaseinsparung eine Minderung von 73.000 Tonnen CO₂.
Das gemeinsame Energiesparen voranzutreiben, das steht für Homann außer Frage: „Es gilt, auch weiterhin sparsam mit Energie umzugehen. Schon jetzt richten wir den Blick auf den kommenden Winter und füllen die Speicher auf. Parallel dazu treiben wir den Ausbau der Erneuerbarer Energien voran. Denn: Je weniger fossile Ressourcen wir nutzen, desto freier und auch klimafreundlicher sind wir.“
Weitere Informationen und Hintergründe zur Aktion Karlsruhe macht's gibt es hier: