Emissionen Die Emissionen summierten sich im Jahr 2023 auf rund 0,15 Tonnen SO2, 6,6 Tonnen NOx und 0,38 Tonnen CO. Der deutliche Rückgang der Emissionen im Heizwerk Waldstadt ist auf die geringere Zahl an Betriebsstunden zugunsten der beiden neuen Kessel 7 und 8 im HKW West zurückzuführen. Die gesetzlich vorgeschriebe- nen Grenzwerte wurden im Jahresmittel ein- gehalten. Fernwärmeverteilung Die Aufgabe in den nächsten Jahren: Nachverdichten Nachdem in den vergangenen Jahren viele Großbaumaßnahmen abgewickelt wurden, wie der Leitungsbau nach Durlach und Rheinstet- ten, die Erschließung des Stadtteils Rüppurr und der Anschluss der Maxauer Papierfabrik an das Fernwärmenetz, lag der Schwerpunkt im Fernwärmeausbau im Jahr 2023 in der Nachverdichtung. Insgesamt wurden Hausan- schlüsse mit einer Gesamtleistung von rund 13 Megawatt installiert (UP 2023/13). Die An- schlussleistung der Gebäude lag im Mittel zwi- schen 40 und 500 Kilowatt. Die meisten Ge- bäude mit in Summe einer Anschlussleistung von rund 6,8 Megawatt wurden von Erdgas auf Fernwärme umgestellt, aber auch einige mit Heizöl betriebene Gebäude in der Größenord- nung von rund einem Megawatt konnten an die Fernwärme angebunden werden. Im Segment Neubau werden nun weitere 16 Objekte mit einer Anschlussleistung von insgesamt rund 5,3 Megawatt mit Fernwärme versorgt. Ab August 2024 wird mit dem Bau einer zwei- ten Versorgungsleitung in Durlach zur Versor- gung des Stadtteils Durlach Aue eine neue Großbaumaßnahme starten. Sie ist die Vorraus- setzung für die Möglichkeit, weitere Objekte im Karlsruher Stadtteil Durlach mit Fernwärme versorgen zu können. Nach Prüfung verschie- dener Planungsvarianten steht der Leitungs- verlauf nun fest. Er beinhaltet einige rechtliche Herausforderungen, da die Stadt Karlsruhe zu- nächst der Deutschen Bahn eine Grundstücks- fläche entlang der Güterbahnstrecke abkaufen muss. Der Trassenverlauf liegt im urbanen Bereich, so dass keine naturnahen Flächen be- troffen sind. Allerdings wird in einigen Berei- chen eine Grundwasserhaltung nötig sein. Bei der Baumaßnahme werden seitens der Stadtwerke Karlsruhe erstmals durchge- hend hocheffiziente Fernwärmerohre mit der Dämmstärke 2 zum Einsatz kommen. Hierdurch ergibt sich ein um rund 15 Prozent geringerer Wärmeverlust gemittelt über alle Rohrquer- schnitte (UP 2023/3). Fernwärme in Karlsruhe 24 / Fernwärme Luftschadstoffe der Energieerzeugungsanlagen 2020-2023 [t] SO2 2022 2021 2023 2021 NOX 2022 CO 2023 2021 2022 2023 Erzeugungs- anlage HKW West 0,219 0,075 0,131 12,442 4,145 5,457 0,143 0,220 0,291 HW Ahaweg 0,037 0,014 0,019 2,082 0,830 1,098 0,085 0,047 0,083 HW Wald- stadt 0,319 0,111 0,001 1,674 0,711 0,072 1,004 0,023 0,004 Gesamt 0,575 0,200 0,151 16,198 5,686 6,627 1,232 0,290 0,378 Kennzahlen Fernwärmeverteilung 2021 2022 2023 Netzabgabe gesamt MWh 977.024 848.210 798.119 Netzverluste Wärmebereit- stellung im Fernwärme- verbundnetz Karlsruhe1) u aus KWK1) u aus Industrieabwärme (MiRO)1) u aus Frischwärme1) % % % % 11,1 31,02) 45,72) 23,22) 11,6 35,82) 57,52) 6,72) 11,7 28,7 62,5 8,8 Fernwärmebeheizte Wohnungen Anzahl 41.684 42.606 44.614 Anteil fernwärmebeheizter Wohnungen in Karlsruhe Spezifische CO2-Emissionen der Fernwärme im zentralen Fernwärmenetz Spezifische CO2-Emissionen der Fernwärme im Wärmenetz Nord % 26,2 26,7 27,93) g/kWh g/kWh 81 4,5 81 4,5 781) 1) ab 2023 Bilanzierung im Verbundsystem (zentrales Fernwärmenetz + Wärmenetz Nord) 2) bezogen auf zentrales Fernwärmenetz 3) vorläufiger Wert CO2-Emissionsfaktor und Primärenergiefaktor Der Primärenergiefaktor gibt die Umweltverträg- lichkeit eines Energieversorgungssystems wider. Je kleiner der Faktor ist, desto umweltfreund- licher ist das geprüfte System, umso weniger Primärenergie wird aufgewendet, um die Nutz- energie bereitzustellen, und umso weniger CO2- Emissionen entstehen dabei. Neubilanzierung mit Gültigkeit ab dem 01.04.2023 Ab dem 01.04.2023 werden die beiden Netzberei- che – zentrales Fernwärmenetz und Wärmenetz Nord – nicht mehr getrennt voneinander betrach- tet, sondern als Verbundsystem bilanziert. Diese Vereinheitlichung wurde seitens des Energieeffi- zienzverbandes für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW) genehmigt, da die beiden Netzbereiche entsprechend des Prinzips kommunizierender Röhren miteinander verbunden sind. Die Neube- rechnung des CO2-Emissionsfaktors sowie des Primärenergiefaktors durch das Ingenieurbüro – BISR Beratende Ingenieure Michal Schwarz & Martin Reiter GbR ergab für das Verbundnetz: CO2-Äquivalent-Emissionsfaktor: Primärenergiefaktor: 78 g/kWh 0,23 Geplanter Ausbau + 3,2 km Fernwärmeleitung Der Baustart für die Baumaß- nahme zur künftigen Versor- gung des Bereichs Durlach Aue ist für den August 2024 in der Hildebrandtstraße geplant. Die komplette Baumaßnahme soll nach aktuellem Planungsstand im Jahr 2027 beendet sein. Die zuerst erschlossenen Straßen- züge Auer Straße, Reichen- bachstraße und Bilfingerstraße werden zunächst an das bereits bestehende Leitungssystem an- geschlossen, so dass eine Ver- sorgung mit Fernwärme für erste Objekte ab der Heizperi- ode 2025/26 möglich ist. Der Großteil der Objekte entlang der neuen Trasse kann ab der Heizperiode 2027/28 mit Fern- wärme heizen.