Die Stadtwerke Karlsruhe haben das Wasserwerk im Mörscher Wald zwischen Ettlingen und Rheinstetten nach modernsten technischen Standards komplett neu errichtet. Das Jahrhundertprojekt sichert Trinkwasserversorgung für Karlsruhe und mitversorgte Umlandgemeinden langfristig. Erfahren Sie auf dieser Seite alle Fakten rund um den Neubau, begleiten Sie seine Meilensteine oder nehmen Sie am virtuellen Rundgang teil.
Der Neubau des 70 Jahre alten Werkes erfolgte auf einem direkt angrenzenden Grundstück. Die Stadtwerke sichern mit diesem Jahrhundertprojekt die Trinkwasserversorgung der Stadt Karlsruhe und der mitversorgten Gemeinden im Umland für nachkommende Generationen. Das Wasserwerk Mörscher Wald versorgt unter anderem die Rheinstettener Bürger in den Ortsteilen Mörsch, Forchheim und Silberstreifen sowie weitere Gebiete mit Trinkwasser. Am 11. Juli 2022, nach vier Jahren Bauzeit, ging das neue Wasserwerk Mörscher Wald in Betrieb.
Auf dieser Seite erfahren Sie Hintergründe zu dem Jahrhundertprojekt und können den Baufortschritt Revue passieren lassen.
Das Regierungspräsidium hat den Stadtwerken Karlsruhe die wasserrechtliche Bewilligung zur Grundwasserentnahme im Wasserschutzgebiet Mörscher Wald für die kommenden 30 Jahre erteilt.
Die Stadtwerke beginnen im Februar mit der Baufeldfreimachung - das sind zunächst Fällungs- und Rodungsarbeiten, welche außerhalb der Vegetationszeit erfolgen müssen.
Im Anschluss wird die Baustelleneinrichtung für die gesamte Baumaßnahme bis zur Inbetriebnahme des Werkes bereitgestellt. Im Sommer 2018 starten die Stadtwerke mit Erd-, Rohrleitungs- und Rohbauarbeiten. Der auf der Baufläche zu fällende Baumbestand wird nach der Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks und Rückbau des alten Werks durch einen hochwertigen Eichenwald ersetzt. Die Arbeiten im Wasserschutzgebiet (Wasserschutzzone I) und im Natura 2000-Gebiet unterliegen strengen Sicherheitsvorschriften und Umweltauflagen, auf deren Einhaltung die Stadtwerke sowie die beteiligten Firmen generell sehr sorgfältig achten.
Das Baufeld ist nun vorbereitet. Die Erd-, Rohrleitungs- und Rohbauarbeiten können beginnen.
Mit einem Spatenstich feiern die Stadtwerke gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, Erster Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz, Rheinstettens OB Sebastian Schrempp sowie beteiligten Planern, Baufirmen, Architekten und Mitarbeitern den Baubeginn des neuen Wasserwerks Mörscher Wald. Damit ist der Start des Jahrhundertprojekts für die Trinkwasserversorgung offiziell eingeläutet.
Im August konnten die bauvorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen werden und die neuen Versickerungsbecken in Betrieb genommen werden. Nachdem dann im September die Erdarbeiten begonnen hatten, konnte im Oktober bereits die Bodenplatte auf der Baugrube fertig gestellt werden. Im November standen Rohrleitungsarbeiten an.
Das Video zeigt die Entstehung der Bodenplatte des Netzpumpenwerkes:
Das Video zeigt im Zeitraffer den Bau des Reinwasserpumpenwerks.
Neben dem nahezu fertiggestellten Rohbau des Reinwasserpumpwerks (ganz links im Bild) entstehen die acht Betonfilter und die zwei Reinwasserbehälter.
Das Zeitraffer-Video zeigt, was sich beim Rohbau in den letzten Monaten getan hat:
Das Wasserwerk Mörscher Wald feiert Richtfest.
Am Standort Nellingen auf der Schwäbischen Alb fertigt die KGN, eine Tochter der ELIQUO-Gruppe, Anlagenteile für die Trinkwasseraufbereitung in unserem neuen Wasserwerk.
Der Terminplan kann weiterhin gehalten werden. Es gibt trotz der Corona-Pandemie große Baufortschritte.
Im Oktober wurde die Stromversorgung des neuen Wasserwerks fertig gestellt. Mit dem Anschluss der Mittelspannungsanlagen ist somit ein weiterer Meilenstein abgeschlossen. Das Los Elektrotechnik forderte aufgrund des ehrgeizigen Zeitplans einen hohen Arbeitseinsatz der zuständigen Mitarbeiter sowie der beauftragten Firmen.
Im Februar begannen die Arbeiten zur Inbetriebnahme, dazu gehören auch die rohrleitungstechnischen Dicht- und Festigkeitsprüfungen. Die Rohrleitungen werden in Abstimmung mit dem Hersteller mit 11 bar, 8 bar und 6 bar geprüft, abhängig vom Einbauort und den späteren Betriebsparametern. Im Anschluss daran werden sie ausführlich gespült und schließlich mikrobiologisch untersucht.
Auf dem Dach des neuen Wasserwerkes Mörscher Wald wird nun Solarstrom erzeugt. Die Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von etwa 140 Kilowatt Peak kann rund 133.000 Kilowattstunden solaren Strom pro Jahr erzeugen. Der Strom wird zukünftig zu 100 Prozent für den Betrieb der Wasserwerksanlagen verwendet. Pressemeldung lesen
Im September wurde sichergestellt, dass beim Abriss des alten Wasserwerkes Mörscher Wald, der im kommenden Jahr ansteht, keine Fledermäuse gefährdet oder gar getötet werden.
Ein winziger Spalt, der sich unter einem Fensterbrett am alten Wasserwerk gebildet hatte, nutzte eine kleine Fledermaus bislang als Quartier. Nachdem sichergestellt wurde, dass sich kein Tier mehr darin befindet wurden die in Frage kommenden Hohlräume nach Sonnenuntergang verschlossen.
Im Vorfeld wurden Feldermauskästen als „Ersatzhabitate“ in der Nähe aufgehängt.
Laut der beauftragten Fledermausexpertin handelte es sich um ein einzelnes Fledermausmännchen - mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Zwergfledermaus. Diese Art kommt in der Nähe des Wasserwerkes häufig vor und nutzt auch kleinste Spalten an Gebäuden zur Behausung.
Nach vier Jahren Bauzeit ging am 11. Juli 2022 das neue Wasserwerk Mörscher Wald der Stadtwerke Karlsruhe in Rheinstetten ans Netz. Das Jahrhundertprojekt sichert die zukünftige Trinkwasserversorgung der Stadt Karlsruhe sowie der Städte und Gemeinden in der Region. Mehr erfahren über das neue Wasserwerk Mörscher Wald
Fabruar 2018 | Die Stadtwerke Karlsruhe errichten das Wasserwerk im Mörscher Wald zwischen Ettlingen und Rheinstetten nach modernsten technischen Standards komplett neu. Der Neubau als Ersatz des 90 Jahre alten Werkes erfolgt auf einem direkt an das bisherige Wasserwerk angrenzenden Grundstück. Untersuchungen im Vorfeld zeigten, dass ein Umbau des bestehenden Gebäudes zu aufwändig wäre und die Wasserversorgung aus dem – gerade in Sommermonaten unverzichtbaren – Werk während der Umbauphase zeitweise unterbrochen werden müsste. Im Jahr 2022 wird das neue Wasserwerk in Betrieb genommen. Dann wird es die Bevölkerung von Karlsruhe mit Trinkwasser versorgen, sowie zahlreiche teil- oder vollversorgte Gemeinden und Zweckverbände in der Region, wie beispielsweise Ettlingen und Rheinstetten. Insgesamt investieren die Stadtwerke rund 38 Millionen Euro in das Projekt.
Mit diesem Jahrhundertprojekt sichern die Stadtwerke die lebensnotwendige Trinkwasserversorgung für die Zukunft. Dies ist eine zentrale Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge. Für die Erneuerung der kompletten Aufbereitungs- und Speicheranlagen gibt es wichtige Gründe: Die bestehenden Wasserwerke stoßen mit ihrer Versorgungskapaziät an heißen Tagen bereits heute schon an ihre Grenzen. Sollte eines dieser Wasserwerke aus technischen oder qualitativen Gründen temporär nicht zur Verfügung stehen, müssen die verbleibenden Anlagen die Versorgung mit übernehmen können. Um dies gerade in Sommermonaten gewährleisten zu können, ist eine Mindestlieferkapazität von 60.000 Kubikmeter pro Wasserwerk und Tag erforderlich. Die derzeit bestehende Kapazität des alten Wasserwerkes von bisher 24.000 Kubikmeter muss daher mehr als verdoppelt werden, um zukünftige Engpässe zu vermeiden. Auch klimabedingte Einflüsse, bei denen in Karlsruhe vor allem im Sommer künftig deutlich höhere Tagesspitzen beim Wasserbedarf auftreten könnten, werden abgedeckt.
Ein Wasserwerk mit umfangreichen ökologischen Gutachten im Vorfeld zu planen und zu bauen bedarf einer sehr langen Vorbereitungszeit. Die Stadtwerke planen und denken hier langfristig, um in Zukunft selbst bei längeren Hitzeperioden besser aufgestellt zu sein. Geplant wurde die gesamte Anlage übrigens vollständig dreidimensional. Das dient der wirtschaftlichen Umsetzung des Projektes und sorgt für finanzielle Sicherheit, denn so kann der Bedarf an Baumaterialien genau berechnet werden.
Aufbereitungstechnik mit deutlich höheren Kapazitäten
Die vom Regierungspräsidium Karlsruhe im Februar 2018 neu genehmigte Entnahme von Grundwasser im Wasserschutzgebiet Mörscher Wald wird nicht erhöht und verbleibt bei 60.000 Kubikmetern pro Tag. Diese Menge dürfen die Stadtwerke bis 2048 täglich aus den 24 Brunnen rund um das Wasserwerk entnehmen. Die Jahresentnahmemenge ist dabei auf 7.6 Millionen Kubikmeter begrenzt. Mit dem Neubau wird insbesondere die Aufbereitungstechnik deutlich verbessert und an modernste Standards angepasst. Die Leistungsfähigkeit wird also mehr als verdoppelt. Das schafft Versorgungssicherheit für die kommenden drei Jahrzehnte.
Wasserversorgung im Einklang mit der Natur
Der Genehmigung für die Entnahme von Grundwasser und für den Neubau gingen weitreichende Umweltverträglichkeitsstudien voraus. Das ökologische Gutachten umfasst rund 2.500 Seiten. Schließlich handelt es sich bei diesem Teil des Mörscher Waldes um ein Naturschutzgebiet. Das Fazit: So wie das Werk geplant ist, sind keine erheblichen Auswirkungen auf den Naturraum zu erwarten. Mögliche Beeinträchtigungen können durch geeignete Maßnahmen entsprechend ausgeglichen werden. Nachhaltiges Bauen wird in diesem Projekt ebenfalls praktiziert: So werden zum Beispiel alle Dachflächen des Neubaus extensiv begrünt, das Gebäude soll architektonisch an ein aus dem Boden herausragendes Felsgestein erinnern. Die Wasserbehälter werden komplett mit Erde überdeckt, mit Rasenflächen begrünt und so in die Landschaft integriert.
Zu den Leitlinien der Stadtwerke gehört, Trinkwasser so zu gewinnen, dass die Natur geschont und die vorhandenen Ökosysteme erhalten werden. Denn Wasser ist ein Naturprodukt, und eine gesunde Natur ist eine maßgebliche Voraussetzung für ein langfristig sauberes Trinkwasser.