Die Stadtwerke Karlsruhe versorgen die Fächerstadt mit Trinkwasser, Energie, Glasfaser und Wärme. Damit das auch für die nächste Generation problemlos funktioniert, müssen Leitungsnetz und Infrastruktur fit für die Zukunft gemacht werden.

Michael Homann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Karlsruhe, erläutert die Hintergründe.
Die Stadtwerke machen das Leitungsnetz fit für die Zukunft.
Welche Maßnahmen sind – grob gesagt – geplant?
Michael Homann: »Eines unserer größten Vorhaben derzeit ist die restliche Defossilisierung der Fernwärme bis zum Jahr 2035. Das bedeutet, dass für die Erzeugung der Fernwärme in Karlsruhe künftig keine fossilen Brennstoffe wie Gas oder Kohle mehr genutzt werden. Deshalb benötigen wir ein Gasmotorenkraftwerk, Wärmespeicher und Großwärmepumpen. Wir haben ein Tiefengeothermie-Projekt und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Fernwärmenetz angestoßen. Das Ziel: 50 Prozent aller Wärmeabnehmer mit Fernwärme zu beliefern – und zwar mit grüner Fernwärme!«
Welche Bereiche außer der Fernwärme werden modernisiert?
Michael Homann: »Wir modernisieren auch unser Stromnetz. Derzeit erforschen wir gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), wie die Leitungen künftig ausgelegt sein müssen, um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein. Stichworte hier sind Digitalisierung, digitaler Zwilling, Smart Meter und intelligente Steuerung zur Effizienzsteigerung.«
Was bedeutet das für die Stadtwerke?
Michael Homann: »Die Stadtwerke Karlsruhe – und damit auch die für unsere Infrastruktur zuständige Netzservicegesellschaft – befinden sich in einem Transformationsprozess, der viele Ressourcen benötigt. Wir brauchen mehr Fachkräfte, wir brauchen Unterstützung seitens der Bürger*innen, Material und wir brauchen Geld. Rund 750 Millionen Euro Investitionen fließen in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur und in die Erzeugungskapazitäten, so viel wie noch nie!«
Was bedeutet diese Verjüngungskur für die Stadt und ihre Bürger*innen?
Michael Homann: »Es wird in den kommenden Jahren Baumaßnahmen geben, die auch bei bester Planung möglicherweise nicht spurlos am Verkehr in unserer Fächerstadt vorbeigehen. Doch die Ernte aus diesen Bemühungen wird groß sein. Karlsruhe wird auch künftig eine hohe Versorgungssicherheit mit nachhaltiger Energie genießen.«
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